Apple hat seine Pressekonferenz mit politischen Statements begonnen. Nach einer Einführung durch Tim Cook verwies die für den Umweltschutz verantwortliche Managerin Lisa Jackson auf die gesellschaftliche Relevanz von Apples Bemühungen – etwa durch Recycling und Nutzung von Ökostrom.
Cook verwies erneut auf über eine Milliarde aktuell genutzte Apple-Geräte weltweit. Zudem stehe Apple vor seinem 40. Geburtstag, den es am 1. April 2016 feiere. Im Fokus stehe aber der Kunde, für den es mit dem iPhone ein „zutiefst persönliches Gerät“ herstelle, was mit „großer Verantwortung“ einhergehe.
Dann verwies er mit einem kurzen Schwenk auf Apples Streit mit dem FBI über Verschlüsselung und Hintertüren: „Wir haben nicht erwartet, in eine solche Position zu kommen – im Konflikt mit unserer Regierung. Aber wir glauben fest, dass wir die Verantwortung haben, Ihre Daten zu schützen.“
Dass anschließend Lisa Jackson über Umweltschutz bei Apple sprach, während alle auf neue Produkte hofften, sollte offenkundig illustrieren, dass für Apple die Gesellschaft Vorrang vor bloßen Smartphones hat. Jackson legte entsprechend mit einem politischen Statement los: „Die Lösung ist Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Wir müssen jetzt handeln.“
Ihre Fakten: 93 Prozent von Apples Anlagen weltweit nutzen Ökostrom. In 23 Ländern der Erde, darunter mit China und USA die größten, sind es sogar 100 Prozent. 99 Prozent des Apple-Verpackungsmaterials kommen aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern.
V-NAND Flash-Speicher erreichen mit vertikal angeordneten Speicherzellen und neuen Materialien eine höhere Datendichte und Lebensdauer. In Kombination mit der M.2-Schnittstelle und dem NVMe-Protokoll sind SSDs nun bis zu fünfmal schneller als herkömmliche SATA-SSDs.
Mit Apple Renew hat Apple auch ein Recyclingprogramm eingerichtet. Der Kunde muss sein Altgerät nur in den Apple-Store bringen. In einem Video zeigt Jackson einen Recyclingroboter namens Liam. Und als Beispiel wies sie vor: „Silber aus Motherboards kann in Solarpanelen wiederverwendet werden.“
Ebenso politisch präsentierte anschließend Chief Operating Officer Jeff Williams Medizinforschungsprojekte mit ResearchKit. Mit CareKit wird ihm ein zweites Programm zur Seite gestellt. Apple will es quelloffen machen. Der erste Anwendungsbereich ist die Parkinson-Forschung.
Apples offenkundige Botschaft: Es „fetischisiert“ nicht Smartphones, wie US-Präsident Barack Obama ihm kürzlich vorgeworfen hatte. Es schafft gesellschaftlichen Wert und agiert verantwortungsbewusst. Und durch Verschlüsselung schützt es wichtige Daten – insbesondere medizinische.
Die Diskussion wird fortgesetzt: Am morgigen Dienstag dürfen Apple und das FBI erstmals Untersuchungsrichterin Sheri Pym ihre Argumente vortragen. Der Rechtsstreit könnte sich Jahre hinziehen; beide Parteien hoffen aber auf eine politische Entscheidung durch neue Gesetze.
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