Facebook aktiviert Safety-Check-Funktion nach Anschlägen in Brüssel

Nach den heutigen Anschlägen am Brüsseler Flughafen und in einer Metrostation im Zentrum der belgischen Hauptstadt hat Facebook die Funktion „Safety Check“ aktiviert. Damit können Nutzer Angehörigen und Freunden mitteilen, dass sie wohlauf und in Sicherheit sind.

Durch die Explosionen am Flughafen Zaventem wurden heute morgen mindestens 11 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt. Später kam es zu einer weiteren Explosion in einer U-Bahnstation im Europaviertel. Hier sprach die Betreibergesellschaft Stib am Mittag von mindestens 15 Toten und 55 Verletzten.

Der belgische Vizepremier und Minister für Entwicklungszusammenarbeit, digitale Agenda, Telekommunikationen und Postwesen, Alexander De Croo, hatte die Bürger via Twitter dazu aufgefordert, Anrufe zu vermeiden und stattdessen Datendienste wie Facebook, WhatsApp und Twitter zur Kontaktaufnahme zu nutzen, da Brüssels Telefonnetz langsam überlastet sei. Das belgische Krisenzentrum empfahl ebenfalls: „Versuchen Sie, Menschen zuerst via Soziale Medien zu erreichen.“

Der Betreiber des internationalen Flughafens Zaventem wies am Mittag konkret auf Facebooks Safety Check hin: „Der Facebook Safety Check ist aktiv. Nutzt ihn, um mitzuteilen, dass es Euch und Euren Freunden gut geht.“ Als Alternative hat das niederländische Rote Kreuz eine Website mit ähnlicher Funktion eingerichtet, über die der eigene Status als „sicher“ angegeben, zusätzlich aber auch nach Vermissten gesucht werden kann.

Zuletzt hatte Facebook die „Überprüfung des Sicherheitsstatus“ nach den Anschlägen von Paris im November letzten Jahres eingeschaltet. Nach Angriffen auf das Stade de France, den Konzertsaal Bataclan und mehrere Cafés in Paris, bei denen mindestens 129 Menschen getötet wurden, machten Millionen Nutzer davon Gebrauch.

Damals wurde aber auch Kritik laut, Facebook interessiere sich für bestimmte Teile der Welt offenbar mehr als für andere, weil es das Tool nicht schon einen Tag vorher nach einem Anschlag in der libanesischen Hauptstadt Beirut aktiviert habe. Darauf regierte CEO Mark Zuckerberg mit der Aussage: „Viele Nutzer haben zurecht gefragt, warum wir Safety Check in Paris, nicht aber bei Bombenanschlägen in Beirut und anderen Orten angeschaltet haben. Bis gestern sah unsere Richtlinie vor, Safety Check nur bei Naturkatastrophen zu verwenden. Wir haben das jetzt erst geändert und planen, Safety Check künftig auch bei anderen menschlichen Katastrophen zu aktivieren.“

Schon seit Oktober 2014 bietet Safety Check Nutzern des Social Network die Möglichkeit, ihren aktuellen Status als „sicher“ zu melden. Alternativ können sie Freunde als „sicher“, „unsicher“ oder „nicht in diesem Gebiet“ markieren. Dafür muss Facebook die Funktion aber erst für eine bestimmte Region freischalten. Gleiches gilt für Googles Person Finder, der bisher aber nur nach Naturkatastrophen zum Einsatz kam.

Tipp: Sind Sie ein Facebook-Experte? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

ANZEIGE

Die Cloud forciert Innovationen

Ohne Cloud-Technologie sähe der Alltag heute ganz anders aus. Dropbox, Facebook, Google und Musikdienste gäbe es nicht. Erst Cloud-Technologien haben diese Services ermöglicht und treiben heute Innovationen schneller denn je voran.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago