Chipworks hat das Apple iPhone SE zerlegt und eine Mischung aus älteren und neueren Komponenten angetroffen. Die meisten kamen zwischen 2013 und 2015 schon einmal in einem Apple-Gerät zum Einsatz.
Der verbaute aktuelle Prozessor Apple A9 stammte aus der Fertigung von TSMC. Interessante Hinweise liefern Datumscodes dieses Prozessors sowie des Speichers von SK Hynix: Der Chip wurde laut der Publikation im August 2015 gefertigt, der Speicher aber im Dezember, sodass beide mutmaßlich im Januar aufs Motherboard gelötet wurden – rund neun Wochen vor der Auslieferung. Die im analysierten SE-Modell enthaltenen 16 GByte Flashspeicher stammten von Toshiba und waren noch in 19 Nanometer gefertigt, während dieser Hersteller inzwischen auch 15-Nanometer-Bauteile liefern kann.
Während der NFC-Chip NXP 66V10 mit dem des iPhone 6S identisch ist, stammt der Touchscreen-Controller von Broadcom noch aus dem iPhone 5S, wurde also bereits 2013 von Apple verbaut. Eine Reihe weiterer Sensoren und Komponenten sind aus iPhone 6 oder 6S bekannt. Neu ist laut Chipworks ein Halbleiter mit der Bezeichnung 338S00170, nach seiner Vermutung ein Baustein fürs Power-Management, den Texas Instruments fertigt.
Ebenfalls erstmals in einem Apple-Gerät finden sich nach seiner Darstellung der Antennen-Umschalter Epcos D5255, der Leistungsverstärker Skyworks SKY77611 und das Mikrofon mit der Bezeichnung AAC Technologies 0DALM1. Die Zerlegespezialisten wollen im nächsten Schritt auch noch ermitteln, welche neuen Funktionen diese Chips mitbringen.
Im Vergleich zu Festplatten glänzen SSDs mit einer höheren Leistung, geringerem Energieverbrauch und weniger Hitzeentwicklung. Die längere Lebensdauer unterstreicht Samsung zudem mit einer 10-jährigen Garantie für seine 850PRO-Serie.
Mit Spannung werden auch Komponentenkostenberechnungen erwartet, die einen Rückschluss zulassen, ob das iPhone SE Apple eine geringere Marge beschert als hochpreisigere Modelle. Die 16-GByte-Variante kostet beispielsweise in Deutschland 489 Euro. Ein iPhone 6S mit dieser Speichergröße kostet 744,95 Euro – ein Unterschied, der nur durch den etwas kleineren Bildschirm (4 statt 4,7 Zoll) nicht zu erklären ist.
Obwohl Apple im Vergleich zu Samsung nach Stückzahlen mit 14,5 Prozent einen kleineren Anteil am Smartphonemarkt erreicht, streicht der iPhone-Hersteller 94 Prozent der gesamten Gewinne ein. Der Rest entfällt auf den koreanischen Konkurrenten, der nach Stückzahlen auf einen Marktanteil von 24,5 Prozent kommt. Andere Hersteller verdienen laut einer Studie des Analysten Mike Walkley von Canaccord Genuity vom November 2015 mit dem Verkauf von Smartphones kein Geld. Zusammen erreichen die beiden Marktführer einen Anteil von 105 Prozent bei den Profiten. Der Wert über 100 Prozent resultiert aus der Tatsache, dass andere Hersteller Verluste verzeichnen.
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