Die US-Bundespolizei FBI hat ihre grundsätzliche Bereitschaft erklärt, lokale Behörden beim Entsperren von iPhones zu unterstützen, wenn diese die nötige Berechtigung eingeholt haben. In einem von Buzzfeed veröffentlichten Brief erklärt das FBI, es kenne das Problem des „Going Dark“ – dass es also Kriminellen also immer leichter gelingt, im Dunklen zu bleiben und Überwachung zu vermeiden. „Going Dark“ ist seit 2012 eine der Lieblingsmetaphern des FBI.
Erst vor wenigen Tagen hatte die US-Regierung eine Forderung an Apple fallen gelassen, ihm beim Entsperren des iPhone 5C eines der Attentäter von San Bernardino zu helfen. Apple hatte sich geweigert, eine von ihm als „GovtOS“ bezeichnete alternative Firmware zum Umgehen des Sperrbildschirms zu schreiben, die laut CEO Tim Cook „eindeutig eine Hintertür“ und „das Software-Pendant zu einem Krebsgeschwür“ wäre.
Ohne Cloud-Technologie sähe der Alltag heute ganz anders aus. Dropbox, Facebook, Google und Musikdienste gäbe es nicht. Erst Cloud-Technologien haben diese Services ermöglicht und treiben heute Innovationen schneller denn je voran.
Bei Entsperren erhielt das FBI Hilfe von ungenannten Dritten. Einer Reihe von Berichten zufolge handelt es sich um Cellebrite aus Israel, wofür es aber keine offizielle Bestätigung gibt. Auch die letztlich verwendete Methode ist nicht bekannt. Ende vergangener Woche sagte das FBI schon einer Polizeibehörde in Arkansas Unterstützung beim Entsperren eines Geräts zu.
Die Bereitschaft der US-Bundespolizei, in relativ breitem Maßstab beim Entsperren zu helfen, deutet auf ein eher wenig aufwändiges Verfahren hin. Apple hingegen hatte sich in seiner Weigerung unter anderem auf den unverhältnismäßig großen Aufwand gestützt, den gewünschten Zugang zu den verschlüsselten Daten zu schaffen.
Die Ankündigung, Ermittlungsverfahren so weit möglich durch Entsperren von iPhones zu unterstützen, relativiert auch die frühere Argumentation des FBI, es gehe um einen Einzelfall. „Das Verfahren von San Bernardino soll in keiner zu einem Präzedenzfall werden oder irgendeine Art von Nachricht aussenden“, hatte etwa FBI-Direktor James Comey bei Lawfare geäußert, und auch: „Wir wollen keinen Universalschlüssel.“ Da es jetzt einen Universalschlüssel in Händen hat, hält sich das FBI offenbar nicht mit der Anwendung zurück.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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