Apple hat in Indien erneut eine Genehmigung beantragt, gebrauchte Smartphones zu verkaufen. Bei indischen Konkurrenten stößt dieses Manöver aber auf heftigen Widerstand. „Aus ‚Made in India‘ könnte so ‚Entsorgt in Indien‘ werden, sagt etwa Sudhir Hasija von Karbonn Mobiles, den Bloomberg zitiert. Er bezieht sich auf eine Vorschrift, dass eine Teil der Fertigung im Land selbst erfolgen muss.
Auch Apple hat sich schon zu einem Sonderpreis hinreißen lassen. 2015 war es schon einmal mit einem Antrag abgeblitzt, Gebrauchtgeräte nach Indien zu importieren. Daraufhin senkte es das iPhone 5S mehrfach im Preis, zuletzt auf 24.999 Rupien oder umgerechnet 340 Euro – wenig für Apple, aber immer noch viel für den durchschnittlichen Käufer in Indien. Mit Secondhand-Smartphones könnte Apple diesen Preis noch einmal unterbieten, ohne den Wert seiner Marke zu gefährden – und so den gigantischen Markt an sein Ökosystem heranführen.
Dem zweiten Versuch stellen sich nun etablierte Hersteller entgegen. Ein neu gegründetes Mobile and Communications Council wendet sich in einem offenen Brief an die Regierung: „Warum sollte man überhaupt darüber nachdenken, den Import gebrauchter Smartphones zuzulassen, wenn der Import anderer Gebrauchtgüter durch 300 Prozent Zollgebühr verhindert wird?“, heißt es dort etwa. Der Lobbygruppe gehören unter anderem Intex, Micromax und Samsung an.
Vor allem malen sie die Bedrohung für die Kampagne „Make in India“ an die Wand, die etwa Foxconn zu mehr Produktion in Indien veranlasst hat – zugunsten von Kunden wie Xiaomi. Auch sei unklar, was mit dem bei der Aufbereitung von Gebrauchtgeräten anfallenden Elektroschrott passieren solle. „Die Millionen gebraucht importierten Smartphones werden neue Akkus brauchen. Was wird mit den alten passieren, wo werden sie hinkommen?“, fragt Sunil Vachani, Chairman von Dixon Technologies.
Ohne Cloud-Technologie sähe der Alltag heute ganz anders aus. Dropbox, Facebook, Google und Musikdienste gäbe es nicht. Erst Cloud-Technologien haben diese Services ermöglicht und treiben heute Innovationen schneller denn je voran.
Dass es Apples Antrag als Bedrohung des eigenen Angebots sieht, verheimlich etwa Karbonn keineswegs. Sein Manager Hasija sagt: „Selbst wenn solche aufbereiteten Gebraucht-iPhones etwas mehr kosten als 10.000 Rupien [135 Euro], werden sie unserem Absatz schaden, weil die Inder sie wegen ihres Snob-Werts kaufen könnten.“
Im Januar war schon bekannt geworden, dass Apple sich um Markenläden in Indien bemüht – sowie um eine Zulassung als Onlinehändler. Ob sein derzeit von Ministerien diskutierter Antrag auf Wohlwollen stößt, ist Berichten zufolge völlig offen. IDC glaubt, dass der indische Smartphone-Markt 2017 den amerikanischen nach Stückzahlen überholen könnte.
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