Das Anfang Oktober letzten Jahres eingeführte Android 6.0 Marshmallow hat seinen Marktanteil im vergangenen Monat von 2,3 auf 4,6 verdoppelt. Dazu dürften vor allem die besser als erwarteten Verkäufe von Samsungs neuen Flaggschiff-Smartphones Galaxy S7 und S7 Edge beigetragen, die mit Googles jüngsten Mobilbetriebssystem ausgeliefert werden. In den Vormonaten lag Marshmallows Marktanteil noch bei 0,7 Prozent im Januar, 1,2 Prozent im Februar und 2,3 Prozent im März.
Gegenüber März hat Lollipop ebenso wie fast alle Vorgängergenerationen Marktanteile verloren, da immer mehr neue Geräte mit Marshmallow in den Handel kommen und Hersteller zunehmend auch bereits länger verfügbare Modelle mit Updates versorgen. Beispielsweise hat Sony im März mit der Verteilung von Android 6.0 für seine Xperia-Z5-Geräte begonnen.
Allerdings werden oft nur aktuelle Oberklassegeräte aktualisiert, wodurch Nutzer älterer Smartphones häufig in einer Update-Sackgasse stecken, aus der sie nur durch einen Geräteneukauf oder ein Custom ROM entkommen können. Eine Übersicht, für welche Smartphones und Tablets bereits Updates auf Android 6.0 angekündigt wurden, findet sich auf ZDNets-Schwestersite CNET.de.
Android Jelly Bean mit den Versionsnummern 4.1 bis 4.3 kommt laut Googles jüngster Statistik noch auf einen Anteil von 21,3 Prozent, nach 22,3 Prozent im Vormonat. Die rund viereinhalb Jahre alte Version 4.0.x Ice Cream Sandwich findet sich auf 2,2 Prozent aller von Google erfassten Android-Geräte (minus 0,1 Prozent). Das im Dezember 2010 veröffentlichte Android 2.3.x Gingerbread stagniert bei 2,6 Prozent.
Damit bleibt Android eine stark fragmentierte Plattform. Die Haupt- und Unterversionen von Android 2.2 Froyo bis 6.0 Marshmallow finden sich weiterhin auf unterschiedlich alten Geräten. Dies ist vor allem für Entwickler ein Problem, die ihre Anwendungen an verschiedene Bildschirmgrößen, Hardware-Komponenten und andere Faktoren anpassen müssen.
Allerdings gestaltet sich ein direkter Vergleich zwischen Android und iOS schwierig. Denn im Fall von iOS kontrolliert Apple sowohl die Hardware als auch die Software und damit den gesamten Update-Prozess von Anfang bis Ende. Bei Android stellt Google hingegen nur die Updates für sein Betriebssystem bereit. Gerätehersteller und Mobilfunkanbieter müssen jede neue Version zunächst testen und für ihre Geräte zulassen, außerdem haben sie alle ihre eigenen Zeitpläne und Fristen. Darüber hinaus hat Apple lediglich mehrere Generationen zweier ähnlicher iOS-Produkte im Angebot – das iPhone und das iPad (drei, wenn man den iPod Touch noch dazuzählen will). Der Android-Markt umfasst dagegen unzählige Smartphones und Tablets von vielen verschiedenen Herstellern.
Die relativ geringe Verbreitung der jeweils aktuellsten Android-Version bedeutet zugleich, dass viele Geräte anfällig für Malware und Datendiebstahl sind, da Updates für Googles Mobilbetriebssystem natürlich auch sicherheitsrelevante Patches umfassen, die für ältere Versionen nicht separat erhältlich sind. Ein Beispiel dafür ist ein Fehler in der Browserkomponente WebView unter Android 4.3 und früher, den Google nicht beheben wird. Immerhin versorgt es aber andere Komponenten, die nicht so eng mit dem Betriebssystem verzahnt sind, über Google Play Dienste mit Sicherheitsupdates.
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