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Mehr als 100 schädliche Android-Apps im Google Play Store entdeckt

Der russische Sicherheitsanbieter Dr. Web hat 104 Apps im Google Play Store entdeckt, die mit dem Trojaner „Android.Spy.277.origin“ infiziert sind. In vielen Fällen handelt es sich um Fälschungen beliebter Android-Anwendungen. Zusammen wurden sie trotzdem mehr als 3,2 Millionen Mal heruntergeladen. Google hat nach Angaben des Unternehmens inzwischen einige der Apps aus seinem Online-Marktplatz entfernt.

Die Schadsoftware verfügt über verschiedene Spionagefunktionen. Sie sammelt umfangreiche und zum Teil auch persönliche Daten und überträgt sie an einen von Cyberkriminellen kontrollierten Server, und zwar bei jedem Start der infizierten Anwendung. Die Hintermänner des Trojaners erhalten so Zugriff auf die mit dem Google-Konto verknüpfte E-Mail-Adresse, die Seriennummer des Smartphones (IMEI) sowie den Standort, die Handynummer und den Namen des Mobilfunkanbieters. Darüber hinaus werden technische Daten des Geräts ausgespäht wie OS-Version, Modellbezeichnung, Bildschirmauflösung, CPU-Typ und die MAC-Adresse.

Darüber hinaus ist Android.Spy.277.origin in der Lage, unerwünschte Werbung anzuzeigen. Einige dieser Anzeigen sind zudem als Systemwarnmeldungen getarnt, die beispielsweise zuerst einen Akkudefekt vorgaukeln und anschließend eine App vorschlagen, die das Problem lösen soll. Die Anzeigen erscheinen aber auch in den Benachrichtigungen oder als Programmsymbole auf dem Startbildschirm.

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Als „Vorsichtsmaßnahme“ verfügt der Trojaner über ein verstecktes Plug-in, das dieselben Funktionen besitzt wie der Trojaner selbst. Es tarnt sich als wichtiges Update für die schädliche App. Wird es installiert, befinden sich zwei Kopien von Android.Spy.277.origin auf dem Gerät – wird die Originalversion irgendwann als schädlich erkannt und entfernt, kann die Kopie weiterhin Daten übertragen und unerwünschte Werbung einblenden.

Google prüft zwar alle im Play Store angebotenen Apps auf mögliche Malware und unerwünschtes Verhalten, es ist aber nicht das erste Mal, dass Apps diese Kontrollen erfolgreich umgehen. Im September 2015 hatte es sogar eine Rootkit-Malware in den Play Store geschafft. Sie wurde zweimal dort veröffentlicht und jeweils erst nach 100.000 bis 500.000 Downloads entdeckt und entfernt. Dr. Web rät deswegen, nur Anwendungen von bekannten Anbietern herunterzuladen.

[mit Material von Michael Moore, TechWeekEurope]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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