Eine Umfrage des Centre for International Governance Innovation (CIGI) hat ergeben, dass sich 57 Prozent der Nutzer weltweit heute mehr Sorgen machen um den Schutz ihrer Privatsphäre im Internet als noch vor einem Jahr. 85 Prozent fordern zudem als Reaktion auf die zunehmende Zahl von Cyberbedrohungen eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierungen und Unternehmen.
Nur 30 Prozent der Befragten glauben indes, dass ihre Regierung genug tut, um ihre persönlichen Daten vor Unternehmen zu schützen. Hier schwankt der Anteil je nach Land jedoch deutlich. In Pakistan stimmen dieser Aussage 49 Prozent zu, in Japan nur 13 Prozent. Deutschland liegt hier mit 25 Prozent unter dem Durchschnitt.
Nutzer, die sich im Netz nicht sicher fühlen, ändern der Umfrage zufolge allerdings auch ihr Verhalten. 55 Prozent gaben an, sie öffneten keine E-Mails von unbekannten Absendern. 39 Prozent haben den Umfang der über sie öffentlich zugänglichen Informationen reduziert. 39 Prozent ist auch der Anteil der Nutzer, der eine kommerzielle Antivirensoftware einsetzt. Rund ein Fünftel schränkt zudem seine Einkäufe im Internet und auch das Online-Banking ein. Nur 11 Prozent erklärten, sie nutzten das Internet seltener als noch vor einem Jahr.
Das CIGI hat Nutzer auch zum Thema Hacktivismus befragt. 43 Prozent haben demnach ein positives Bild von Hackern, die Angriffe auf Computer und Netzwerke als Form des politischen Protests nutzen. 66 Prozent vertreten indes die Ansicht, Hacktivismus verstoße gegen das Gesetz. Hierzulande bewerten 53 Prozent der Nutzer politische Hacker als positiv und nur 44 Prozent fordern rechtliche Sanktionen.
Die Schließung des Dark Net fordern indes 71 Prozent der Nutzer weltweit. 29 Prozent sind hingegen für den Erhalt jenes Bereichs des Internets, der sich praktisch jeglicher staatlicher Kontrolle entzieht, weil er auch eine weitest gehende Anonymität im Internet ermögliche. In diesem Zusammenhang verweist das CIGI darauf, dass nur 46 Prozent aller Nutzer darauf vertrauen, dass ihre Aktivitäten im Internet nicht zensiert werden. Sogar nur 38 Prozent gehen davon aus, dass sie im Internet nicht überwacht werden.
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Jedoch sind 70 Prozent damit einverstanden, dass Strafverfolgungsbehörden das Recht haben sollten, aus Gründen der nationalen Sicherheit auf die Kommunikation ihrer Bürger zuzugreifen. Liegt ein konkreter Verdacht gegen eine Person vor, steigt die Zustimmung zu Abhörmaßnahmen sogar auf 85 Prozent. 63 Prozent erklärten zudem, Firmen sollten keine Technologien entwickeln, die verhindern, dass Ermittler auf Online-Kommunikation von Tatverdächtigen zugreifen können.
Die Umfrage wurde zwischen 20. November und 4. Dezember 2015 in 24 Ländern durchgeführt, darunter Ägypten, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Polen, der Türkei und den Vereinigten Staaten. Insgesamt wurden 24.143 Personen befragt.
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