Microsoft hat die Bot-Unterstützung von Skype auf die Mac- und Webversion des Messengers ausgeweitet. Mit der jeweils jüngsten Preview steht die auf Künstlicher Intelligenz basierende Technologie nun plattformübergreifend zur Verfügung. In der Windows-Ausgabe von Skype sowie den Mobil-Clients für iPhone, iPad und Android können Bots schon seit der Ankündigung auf der Entwicklerkonferenz Build im März genutzt werden – bisher allerdings nur in englischsprachigen Ländern.
Das Angebot umfasst ab sofort zwei neue Bots, die aktuell in einer Vorschauversion vorliegen: Murphy soll dabei helfen, Bilder zu finden und zu erstellen, „wenn Fragen nicht allein mit Worten beantwortet werden können“, wie Microsoft in einem Blogbeitrag erklärt. Summarize fasst den Inhalt einer Webseite zusammen, „wenn Sie nicht die Zeit haben, sie komplett zu lesen“.
Um Bots in der Mac-Version von Skype zu nutzen, müssen Anwender zunächst den Menüeintrag Kontakte auswählen und anschließend auf „Bot hinzufügen“ klicken. Dann können sie nach einem bestimmten Chatbot suchen oder sich eine Liste der verfügbaren Bots anzeigen lassen. In der Webversion von Skype findet sich dazu in der linken Seitenleiste der Punkt „Bots entdecken“. Alternativ kann man Bots auch direkt von deren Profilseite aus hinzufügen.
Im Rahmen eines Entwicklerprogramms haben auch Drittanbieter die Möglichkeit, Bots für Skype zu erstellen. Microsoft selbst bietet verschiedene Bots auf Basis von Bing an, mit denen sich direkt in Skype beispielsweise nach Nachrichten, Bildern oder Musik suchen lässt.
Im Rahmen seiner Bot-Strategie geht Microsoft unter anderem davon aus, dass schon bald Firmen aller Größen Bots als Front-End für ihre Dienste entwickeln werden. Schließlich lässt sich jede Nutzerinteraktion als „Konversation“ deuten. So könnte ein Anwender genauso gut einem Bot seinen Namen und die Adresse nennen wie ein Formular ausfüllen.
Facebook experimentiert neuerdings ebenfalls mit Chatbots für seinen Messenger. Bisher aber offenbar mit mäßigem Erfolg. In ersten Erfahrungsberichten von Anwendern, die die Programme in englischer Sprache sinnvoll einzusetzen versuchten, heißt es, sie seien „langsam“, „frustrierend und nutzlos“ oder sogar „mies“.
Deutlich besser funktionieren Chatbots Nutzerbewertungen zufolge beim Krypto-Messenger Telegram, der die Technik bereits seit Mitte letzten Jahres unterstützt. Im Juni 2015 stellte der Messaging-Dienst seine Bot-Plattform vor, die er vergangene Woche mit Version 2.0 um zahlreiche Zusatzfunktionen erweiterte. Im Telegram Bot Store finden sich Bots aus Kategorien wie Spiele, Sozial, Nachrichten, Bildung, Broadcast, Unterhaltung, Foto & Video, Hilfsmittel sowie Erotik. Um das Angebot weiter auszubauen hat es jetzt eine Million Dollar für Entwickler ausgelobt. Wer mittels seiner Bot API „einen beeindruckenden Bot“ programmiert, soll mindestens 25.000 Dollar erhalten.
[mit Material von Jake Smith, ZDNet.com]
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