Früher als zunächst erwartet bietet Oracle sein Ende März angekündigtes Konzept „Cloud at Customer“ nun ab sofort auch in Deutschland an. Das hat Rainer Ernst, Senior Director Sales Oracle Middleware & Cloud Platform, auf einem Pressetermin im Rahmen der Oracle-Veranstaltung „Modern Business Experience“ in München bekannt gegeben. Im Rahmen von „Cloud at Customer“ wird Oracle mit Intel-Prozessoren ausgestattete Hardware – die sogenannte Oracle Cloud Machine – bei Kunden in deren Rechenzentrum und hinter deren Firewall aufstellen und verwalten. Abgerechnet wird mit Subskriptionen oder verbrauchsbasiert.
Allerdings gehe es den meisten Kunden, von denen das Interesse seit der Ankündigung in den USA Ende März schon rege sei, auch erst in zweiter Linie darum. Im Wesentlichen interessierten sie die größere Flexibilität und die höhere Sicherheit. Nicht unterschätzen solle man zudem auch die Tatsache, dass bei der Cloud aus dem eigenen Rechenzentrum die Latenz quasi gleich Null sei – etwas, was man bei Diensten aus der Public Cloud nicht immer behaupten kann.
Von anderen – auch weitgehend vorkonfigurierten – Angeboten für eine Private Cloud unterscheidet sich Oracles „Cloud at Customer“ laut Hersteller dadurch, dass es quasi umgehend einsatzbereit sei. Wie Monica Kumar, Vice President Database and Big Data Cloud bei Oracle auf der Veranstaltung zur Illustration erklärte, habe man in dem Unternehmen einmal die Schritte gezählt, die erforderlich sind, um Private-Cloud-Ressourcen bereitzustellen: Beim traditionellen Vorgehen mit Bestellung und Konfiguration eines Servers waren es 726, bei der Einrichtung mit Cloud at Customer 37. „In manchen Firmen ist die Differenz durch Automatisierung oder optimalere Prozesse sicherlich kleiner, der Unterscheid aber immer noch gewaltig“, so Kumar.
Als weiteren Vorteil seines Ansatzes führt Oracle an, dass man als einziger großer Anbieter alle drei Cloud-Kategorien umfassend anbieten könne. Im Gegensatz zu bestimmten Hardwarelieferanten stelle man eben nicht nur eine Private Cloud beim Kunden auf, sondern könne auch die Option bieten, Spitzenlast in Oracles Public Cloud laufen zu lassen. Das sei mit wesentlich weniger Aufwand verbunden, da die Cloud bei Oracle – in Deutschland in Rechenzentren in Frankfurt am Main und München – und die „Cloud at Customer“ identisch aufgebaut ist. Außerdem könne man bei Bedarf den Bereich Platform as a Service (PaaS) ebenfalls noch mit abdecken.
Nicht zuletzt durch den gleichartigen Aufbau der beiden Cloud-Varianten verspricht Oracle die von ihm verwaltete „Cloud at Customer“ ebenfalls stets auf dem aktuellsten Stand zu halten und sicher betreiben zu können. Dafür wird dann das Team verantwortlich sein, das sich heute schon um den Platinum-Support für Kunden mit Exabyte- oder Exascale-Installationen kümmert sowie den Advanced Customer Support anbietet. Ob dieses Team ausgebaut wird und wie groß es aktuell in Deutschland ist, wollte Oracle nicht verraten. Sicher ist aber, dass es dafür bereits jetzt Techniker vor Ort gibt – und wahrscheinlich, dass man je nach Adaption des Angebots auch die Mannschaft dahinter erweitert.
Anfangen wird man mit einem IaaS-Angebot. Darauf können Kunden dann beliebige, auch eigene Anwendungen laufen lassen. Inspiration und Hilfestellung bekommen sie dabei auch bei Bitnami, einem US-Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, in der Cloud betriebene Anwendungen aktuell zu halten. Das empfiehlt nicht nur 1&1 seit dem Start seines App Centers Kunden, sondern damit arbeiten auch Unternehmen wie Cisco, Hitachi und Siemens.
Das Oracle-Angebot soll schon bald auf höhere Ebenen ausgebaut werden. Wie von dem Unternehmen zu erwarten, folgt als erstes Database as a Service, in Deutschland wahrscheinlich schon im Mai. Dienste für Big Data, die einfacher Containerisierung mittels Docker, Java, NodeJS und auch Ruby sollen folgen.
Für Mark Borgmann, Cloud Sales Leader Deutschland bei Oracle, erfüllt „Cloud at Customer“ nun alle Anforderungen, die Kunden in Deutschland, aber auch in anderen Ländern in Bezug auf Sicherheit hatten. Dass die Installation durch Oracle verwaltet wird, ja verwaltet werden muss, begründet er damit, dass in ihr dasselbe geistige Eigentum stecke wie in der „großen“ Public Cloud von Oracle. Und das gebe man eben nur ungern aus der Hand.
Daher schließt Borgmann auf Nachfrage von ZDNet auch mittelfristig ein Angebot aus, wie es Microsoft und auch andere Firmen derzeit zusammen mit der Deutschen Telekom entwickeln, bei dem der deutsche TK-Konzern als „Datentreuhänder“ fungiert. Man habe darüber nachgedacht, sich aber dagegen entschieden. Theoretisch spreche aber nichts dagegen, dass Kunden „Cloud at Customer“ nicht nur bei sich im eigenen Rechenzentrum, sondern auch im Rechenzentrum eines Dienstleisters platzieren – und warum dann nicht bei der Telekom.
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