Opera hat eine neue Entwicklerversion seines Desktop-Browsers veröffentlicht. Sie integriert erstmals einen kostenlosen VPN-Client ohne Datenlimit. Damit unterscheidet sich die Lösung des norwegischen Entwicklers von anderen Virtual Private Networks (VPN) für gängige Desktopbrowser, die auf Erweiterungen basieren und meist nur ein beschränktes Datenvolumen bieten oder ein kostenpflichtiges Abonnement voraussetzen.
Durch die Wahl einer anderen IP-Adresse können Anwender unter anderem Streaming-Dienste in Anspruch nehmen, die normalerweise am eigenen Standort nicht verfügbar sind. Allerdings wehren sich Streaming-Anbieter verstärkt gegen solche Versuche, ihre Geoblockaden zu umgehen. So hat Netflix Ende Februar offenbar damit begonnen, den VPN-Zugriff aus Deutschland zu sperren. Dadurch können Nutzer nicht mehr problemlos auf das US-Angebot zugreifen. Auch Hulu blockiert schon seit April 2014 von VPN-Dienstleistern genutzte IP-Adressen, um ausländische Zuschauer fernzuhalten.
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Um den integrierten VPN-Client in der Entwicklerversion des Opera-Browsers zu aktivieren, müssen Nutzer zunächst über das „O“-Menü die Einstellungen öffnen und dann den Punkt „Datenschutz & Sicherheit“ auswählen. Dort lässt sich die Option dann einschalten. Im Anschluss wird im Adressfeld des Browsers ein Symbol angezeigt, über das sich der virtuelle Standort ablesen und ändern lässt. Ebenso können Anwender prüfen, ob ihre IP-Adresse offengelegt ist, und nachsehen, wie viele Daten sie über die VPN-Server verbraucht haben.
„Jeder Nutzer sollte die Möglichkeit haben, seine Privatsphäre im Netz zu schützen“, sagt Krystian Kolondra, Senior Vice President bei Opera. „Durch das Integrieren eines kostenlosen VPN ohne Datenlimit direkt in den Browser werden zusätzliche Downloads oder Erweiterungen unbekannter Drittanbieter überflüssig.“
Die eingesetzte Technik dürfte aus der Übernahme des kanadischen VPN-Spezialisten SurfEasy im März letzten Jahres stammen. Dessen Software war ebenfalls in der Lage, die Daten des Anwenders zu verschlüsseln und auch dessen Identität zu verschleiern.
Ähnliche, aber kostenpflichtige VPN-Dienste haben etwa die Sicherheitsanbieter Avast, Avira oder G Data im Programm. Letzteres bietet seine im Februar auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellte Lösung als kostenpflichtige Zusatzoption für die Android-Software G Data Mobile Internet Security für 2,99 Euro im Monat oder 29,99 Euro im Jahr an. Avast SecureLine ist hingegen als kostenlose 7-Tage-Testversion für PC, Mac, Android und iOS erhältlich. Eine Einjahreslizenz kostet aktuell 59,99 Euro. Avira Phantom VPN liegt seit Ende März für Windows und Android vor. Mit der kostenlosen Basisversion können ohne Registrierung pro Gerät 500 MByte im Monat durch den VPN-Tunnel übertragen werden. Wer sich auf der Avira-Website registriert, erhält das doppelte Volumen. Die kostenpflichtige Pro-Version kommt ohne Volumenbeschränkung und mit Premiumsupport. Eine Einjahreslizenz für einen Anwender kostet 59,95 Euro, also knapp 5 Euro pro Monat.
Zu weiteren Neuerungen der Entwicklerversion von Opera 38 zählen die Funktion „Video Pop-up„, mit der sich Videos in einem gesonderten Fenster anzeigen lassen, nutzerdefinierte Sperrlisten für den integrierten Werbeblocker und Verbesserungen an der Oberfläche. Eine Übersicht über alle Änderungen findet sich im offiziellen Changelog. Der Browser steht für Windows, Mac und Linux zum Download bereit.
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