Categories: BrowserWorkspace

Opera integriert kostenlosen VPN-Client in seinen Browser

Opera hat eine neue Entwicklerversion seines Desktop-Browsers veröffentlicht. Sie integriert erstmals einen kostenlosen VPN-Client ohne Datenlimit. Damit unterscheidet sich die Lösung des norwegischen Entwicklers von anderen Virtual Private Networks (VPN) für gängige Desktopbrowser, die auf Erweiterungen basieren und meist nur ein beschränktes Datenvolumen bieten oder ein kostenpflichtiges Abonnement voraussetzen.

Durch Verwendung eines Virtuellen Privaten Netzwerks können Anwender sicher und anonym online gehen, selbst wenn sie einen öffentlichen WLAN-Hotspot nutzen. Dazu wird ein mit 256 Bit verschlüsselter VPN-Tunnel zwischen dem Endgerät und den VPN-Servern von Opera aufgebaut, wo der Datenverkehr in das Internet übergeben wird. Nutzer können auch ihre eigene IP-Adresse verschleiern, wenn sie ihren Standort nicht preisgeben und sich vor Tracking durch Dritte schützen wollen. Sie haben die Möglichkeit, zwischen IP-Adressen aus verschiedenen Ländern auszuwählen. In der Entwicklerausgabe sind als virtuelle Standorte USA, Kanada und Deutschland verfügbar. In der stabilen Version sollen aber noch weitere folgen.

Durch die Wahl einer anderen IP-Adresse können Anwender unter anderem Streaming-Dienste in Anspruch nehmen, die normalerweise am eigenen Standort nicht verfügbar sind. Allerdings wehren sich Streaming-Anbieter verstärkt gegen solche Versuche, ihre Geoblockaden zu umgehen. So hat Netflix Ende Februar offenbar damit begonnen, den VPN-Zugriff aus Deutschland zu sperren. Dadurch können Nutzer nicht mehr problemlos auf das US-Angebot zugreifen. Auch Hulu blockiert schon seit April 2014 von VPN-Dienstleistern genutzte IP-Adressen, um ausländische Zuschauer fernzuhalten.

HIGHLIGHT

Samsung Galaxy TabPro S im Test

Mit einem Gewicht von nur 693 Gramm gehört das Samsung Galaxy TabPro S zu den Leichtgewichten unter den 12-Zoll-Windows-Tablets. Hervorzuheben ist auch das verwendete Super AMOLED-Display: Es liefert einen hervorragenden Schwarzwert und einen sehr hohen Kontrast. Die Farbdarstellung ist exzellent

Um den integrierten VPN-Client in der Entwicklerversion des Opera-Browsers zu aktivieren, müssen Nutzer zunächst über das „O“-Menü die Einstellungen öffnen und dann den Punkt „Datenschutz & Sicherheit“ auswählen. Dort lässt sich die Option dann einschalten. Im Anschluss wird im Adressfeld des Browsers ein Symbol angezeigt, über das sich der virtuelle Standort ablesen und ändern lässt. Ebenso können Anwender prüfen, ob ihre IP-Adresse offengelegt ist, und nachsehen, wie viele Daten sie über die VPN-Server verbraucht haben.

„Jeder Nutzer sollte die Möglichkeit haben, seine Privatsphäre im Netz zu schützen“, sagt Krystian Kolondra, Senior Vice President bei Opera. „Durch das Integrieren eines kostenlosen VPN ohne Datenlimit direkt in den Browser werden zusätzliche Downloads oder Erweiterungen unbekannter Drittanbieter überflüssig.“

Opera Developer 38.0.2205.0 bietet einen kostenlosen VPN-Dienst (Bild: ZDNet.de).

Die eingesetzte Technik dürfte aus der Übernahme des kanadischen VPN-Spezialisten SurfEasy im März letzten Jahres stammen. Dessen Software war ebenfalls in der Lage, die Daten des Anwenders zu verschlüsseln und auch dessen Identität zu verschleiern.

Ähnliche, aber kostenpflichtige VPN-Dienste haben etwa die Sicherheitsanbieter Avast, Avira oder G Data im Programm. Letzteres bietet seine im Februar auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellte Lösung als kostenpflichtige Zusatzoption für die Android-Software G Data Mobile Internet Security für 2,99 Euro im Monat oder 29,99 Euro im Jahr an. Avast SecureLine ist hingegen als kostenlose 7-Tage-Testversion für PC, Mac, Android und iOS erhältlich. Eine Einjahreslizenz kostet aktuell 59,99 Euro. Avira Phantom VPN liegt seit Ende März für Windows und Android vor. Mit der kostenlosen Basisversion können ohne Registrierung pro Gerät 500 MByte im Monat durch den VPN-Tunnel übertragen werden. Wer sich auf der Avira-Website registriert, erhält das doppelte Volumen. Die kostenpflichtige Pro-Version kommt ohne Volumenbeschränkung und mit Premiumsupport. Eine Einjahreslizenz für einen Anwender kostet 59,95 Euro, also knapp 5 Euro pro Monat.

Zu weiteren Neuerungen der Entwicklerversion von Opera 38 zählen die Funktion „Video Pop-up„, mit der sich Videos in einem gesonderten Fenster anzeigen lassen, nutzerdefinierte Sperrlisten für den integrierten Werbeblocker und Verbesserungen an der Oberfläche. Eine Übersicht über alle Änderungen findet sich im offiziellen Changelog. Der Browser steht für Windows, Mac und Linux zum Download bereit.

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Browsern aus? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Loading ...
ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

2 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

3 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

4 Tagen ago