Apple meldet ersten Umsatzrückgang seit mehr als zehn Jahren

Apple hat im zweiten Fiskalquartal 2016 erstmals seit 13 Jahren kein Umsatzwachstum erzielt. Die Einnahmen des Unternehmens schrumpften im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 50,56 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn nach GAAP brach sogar um 23 Prozent auf 10,5 Milliarden Dollar oder 1,90 Dollar je Aktie ein.

Die aktuelle Bilanz verdeutlicht auch Apples Abhängigkeit vom iPhone. Erstmals seit der Einführung des Smartphones konnte Apple seine Absatzzahlen nicht steigern. Zwischen Januar und März lieferte das Unternehmen 51,2 Millionen iPhones aus (PDF), rund 10 Millionen Einheiten oder 16 Prozent weniger als im zweiten Fiskalquartal 2015. Der iPhone-Umsatz schrumpfte um 18 Prozent auf 32,86 Milliarden Dollar. Auch der Umsatz pro iPhone sank um 3 Prozent auf 641,83 Dollar.

Damit verpasste Apple auch die Erwartungen von Analysten. Sie hatten einen Überschuss von 2 Dollar je Aktie bei Einnahmen von 51,97 Milliarden Dollar vorausgesagt. Als Folge gab der Kurs der Apple-Aktie nach Börsenschluss mit 7,91 Prozent deutlich nach. Sie kostet mit 96,10 Dollar 8,25 Dollar weniger als am Vortag. In den vergangenen 52 Wochen notierte das Papier zwischen 92 und 132,97 Dollar.

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Den Rückgang der iPhone-Verkäufe erklärte CFO Luca Maestri unter anderem mit dem Rekordergebnis des Vorjahres. Nach der Einführung des iPhone 6 seien die Absatzzahlen im Märzquartal 2015 um 40 Prozent angestiegen. Zudem habe Apple im zweiten Fiskalquartal 2015 die Lagerbestände im Channel um eine Million Einheiten erhöht. „Dieses Jahr haben wir die Channel-Bestände um 450.000 Einheiten reduziert.“

Auch die iPad- und Mac-Verkäufe blieben unter dem Niveau des Vorjahres. Die iPad-Sparte steuerte 4,4 Milliarden Dollar zum Gesamtergebnis bei, 19 Prozent weniger als vor einem Jahr. 4 Millionen verkaufte Macs (minus 12 Prozent) brachten Apple 5,1 Milliarden Dollar (minus 9 Prozent) ein. Die Geschäftsbereiche Services und andere Produkte legten indes um 20 beziehungsweise 30 Prozent zu. Ersterer umfasst neben den Internetdiensten wie iCloud und App Store auch den Bezahldienst Apple Pay. Letzterer beinhaltet die Apple Watch, zu der das Unternehmen erneut keine Verkaufszahlen genannt hat. Mit nur 2,2 Milliarden Dollar beträgt dieser Geschäftsbereich weniger als 5 Prozent des Konzernumsatzes.

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Zudem zeigt die Bilanz, dass die Absatzschwäche vor allem den Großraum China betrifft. Hier schrumpften die Einnahmen um 26 Prozent. In Nord- und Südamerika gab der Umsatz um 10 Prozent nach, in Europa nur um 5 Prozent. Japan erzielte hingegen ein Plus von 24 Prozent.

Im laufenden dritten Geschäftsquartal soll der Umsatz 41 bis 43 Milliarden erreichen. Die Prognose der Wall Street liegt bei 47,32 Milliarden Dollar. Zwischen April und Juni 2015 hatte Apple 49,6 Milliarden Dollar eingenommen.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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