Yahoo hat sich mit dem Investor Starboard geeinigt und vier seiner Vertreter in sein Board of Directors berufen. Es sind der heutige Starboard-CEO Jeff Smith, der frühere Managing Director der Deutschen Bank Tor Braham, der Ex-CEO des US-Medienhauses Tribune Company, Eddy Hartenstein, sowie Richard Hill, der unter anderem Chairman und CEO bei Tessera Technologies war.
Jeff Smith wird auch dem Strategic Review Committee beitreten, das strategische Optionen für Yahoo und damit insbesondere einen Verkauf des Kerngeschäfts prüft. Dafür zieht Starboard seine Kampfnominierung von Direktoren für die jährliche Aktionärsversammlung zurück. Starboards Anteil an Yahoo beträgt unter ein Prozent.
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Die interessanteste Personalie dürfte Hill sein, den TechCrunch als „CEO eines Patenttrolls“ abfertigt. Als Interims-CEO des Chipspezialisten Tessera hatte sich der Manager immerhin gegen ein von Starboard also seinem heutigen Arbeitgeber) vorgeschlagenes Modell gewehrt, das seiner Meinung nach das Unternehmen tatsächlich in einen Patenttroll verwandelt hätte: Die Forschung sollte reduziert, zugleich aber verstärkt Prozesse geführt werden. Nach Hills Verständnis ist ein Unternehmen mit Forschung und Lizenzgeschäft, das nur im Notfall auf Klagen ausweicht, kein Troll, sondern eine Non-Practising Entity – eine Gesellschaft ohne eigene Fertigung, wie er 2013 in einem Gastbeitrag für Forbes erklärte.
Allerdings hat Tessera etwa Qualcomm, Sony und STMicro verklagt. Business Insider führte es bereits 2012 auf Position 7 einer Rangliste der schlimmsten Patenttrolle, wobei wichtigstes Kriterium die Zahl der gehaltenen Patente war.
Im Dezember 2015 hatte Yahoo die Auslagerung seiner Beteiligung am chinesischen E-Commerce-Konzern Alibaba gestoppt, was Starboard Value befürwortete. Um den Investor zu beruhigen, stockte Yahoo zudem sein Board of Directors im März um zwei Manager auf, die Erfahrungen mit Firmenverkäufen haben.
Ende März war berichtet worden, Starboard wolle die Kontrolle über den Verwaltungsrat von Yahoo übernehmen. Es verspreche sich Vorteile von einem Verkauf des Unternehmens, das wertvolle Anteile an Alibaba und Yahoo Japan hält. Yahoo hat inzwischen einen Sondierungsprozess für einen solchen Verkauf eingeleitet, der Prozess wird von Interessenten aber als mühsam und von Yahoos Seite wenig engagiert geführt beschrieben. Smith wird wohl künftig darauf achten, dass sich dies ändert.
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