Apple wird noch im Lauf des heutigen Tages sein Ende März vorgestelltes CareKit auf GitHub veröffentlichen. Außerdem stehen laut TechCrunch ab sofort vier Apps bereit, die auf dem Open Source Framework basieren.
Anders als ResearchKit zielt CareKit nicht auf die medizinische Forschung, sondern eher auf die individuelle Pflege ab. Es soll die Schaffung von Apps vereinfachen, mit denen Nutzer Informationen zu ihrem Gesundheitszustand verwalten und diesen so besser verstehen können.
Auf CareKit basierende Anwendungen helfen laut Apple dabei, den Überblick über Behandlungspläne, Symptome oder die Einnahme von Medikamenten zu behalten. Zudem erlaubten sie den einfachen Austausch von Gesundheitsdaten mit Ärzten, Krankenschwestern oder Familienmitgliedern. Als Anwendungsbeispiele für CareKit nennt Apple Apps für Parkinson- oder Diabetes-Patienten sowie zur postoperativen oder häuslichen Gesundheitsüberwachung.
Bei den ersten vier tatsächlich verfügbaren iOS-Anwendungen, die CareKit nutzen, handelt es sich um den Fruchtbarkeitsmonitor „Glow Nurture“, den Babyratgeber „Glow Baby“, den Diabetes-Tracker „One Drop“ sowie „Start“ zur Medikationsüberwachung bei Depressionen. Letztere versorgt Patienten beispielsweise mit Informationen darüber, wie ihre Medikamente nach der Einnahme wirken sollten. „Medikamente gegen Depressionen und Schmerzen erzielen in einem Drittel der Fälle nicht die gewünschte Wirkung und CareKit kann dabei helfen, festzustellen, ob sie es im vorliegenden Fall tun“, erklärte Thomas Goetz, Mitgründer des Entwicklers Iodine.
Die Glow-Apps integrieren CareKit, um bei Bedarf Ärzte oder Pflegekräfte schnell über den aktuellen Zustand zu informieren. Wenn das Baby beispielsweise einige Tage Fieber oder Hautausschlag hat und man diese Symptome in Glow Baby eingibt, erlaubt die App, mit einem einzelnen Fingertipp eine PDF-Datei mit den Verlaufsdaten zu verschicken.
CareKit stellt Entwicklern bisher vier Module bereit: Mit „Care Card“ können Patienten individuelle Pflegepläne und Aktionspunkte verfolgen, etwa das Ausführen von physiotherapeutischen Übungen. Diese Aktivitäten lassen sich automatisch über die Sensoren von Apple Watch und iPhone überwachen. Der „Symptom an Measurement Tracker“ zeichnet Symptome und Daten zum eigenen Befinden auf, etwa eine erhöhte Körpertemperatur bei möglichen Infektionen. Fortschrittsberichte könnten einfache Befragungen umfassen sowie Fotos, die die Entwicklung einer Wunde zeigen, oder den per Sensoren gemessenen Bewegungsumfang des Nutzers. Das „Insight Dashboard“ bildet Symptome in Bezug auf Aktionspunkte in Care Card ab, um Rückschlüsse auf den Behandlungserfolg ziehen zu können. „Connect“ soll schließlich den Informationsaustausch und damit die Kommunikation über Gesundheit und Zustandsänderungen erleichtern.
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