Categories: MobileMobile OS

Google schließt zwölf kritische Sicherheitslücken in Android

Google hat am Montag im Rahmen seines monatlichen Android-Patchdays ein Over-the-Air-Update für seine Nexus-Geräte veröffentlicht. Es beseitigt insgesamt 40 Schwachstellen, von denen zwölf als kritisch eingestuft sind. Erneut betroffen ist die Mediaserver-Komponente, in der schon in den vergangenen Monaten immer wieder neue Lücken entdeckt wurden.

Laut einer Sicherheitsmeldung ermöglichen zwei Lecks im Mediaserver von Android „beim Verarbeiten von Mediendateien Remotecodeausführung auf einem betroffenen Gerät durch verschiedene Methoden wie E-Mail, Webbrowsing und MMS“. Via Google Handouts oder Messenger sollen sich die Schwachstellen jedoch nicht ausnutzen lassen.

Anders ausgedrückt kann ein Angreifer über die genannten Wege Malware auf einem Android-Gerät einschleusen und aufgrund des fehlerhaften Mediaserver ausführen, weil dieser erhöhte Zugriffsrechte besitzt. Als Entdecker des Problems nennt Google Alibaba-Sicherheitsforscher Weichao Sun. Betroffen sind alle Nexus-Modelle sowie andere Geräte mit Android 4.4.4 KitKat oder neuer.

Die zehn weiteren kritischen Schwachstellen stecken in der Debugger-Komponente, Nvidias Videotreiber, Qualcomms TrustZone und WLAN-Treiber sowie im Kernel. Sie ermöglichen die Ausweitung von Zugriffsrechten.

Beispielsweise könnten Angreifer über den Android-Debugger mittels einer manipulierten Datei Schadcode ausführen, so dass der Anwender im schlimmsten Fall sein Gerät komplett löschen und neu flashen müsste. Gleiches gilt für die anderen kritischen Lücken, da deren Ausnutzen laut Google „ein Gerät dauerhaft kompromittieren“ kann.

Loading ...

Von 19 der übrigen 28 Schwachstellen geht dem Android-Entwickler zufolge ein hohes Risiko aus. Sie erlauben ebenfalls Rechteausweitung und Remotecodeausführung sowie das Ausspähen von Informationen und Denial-of-Service-Angriffe aus der Ferne. Das von den restlichen Lücken ausgehende Risiko stuft Google in acht Fällen als „moderat“ und in einem als „niedrig“ ein.

Aktuelle Factory Images für die Nexus-Geräte sind ab sofort auf der Entwickler-Website verfügbar. Das OTA-Update sollte in den kommenden Tagen auf allen Nexus-Geräten eintreffen. Unter dem Einstellungspunkt „Über das Telefon“ beziehungsweise „Über das Tablet“ können Nutzer überprüfen, ob sie es bereits erhalten haben. Dort sollte mindestens die Android-Sicherheitspatch-Ebene 1. Mai 2016 angezeigt werden.

HIGHLIGHT

Samsung Galaxy TabPro S im Test

Mit einem Gewicht von nur 693 Gramm gehört das Samsung Galaxy TabPro S zu den Leichtgewichten unter den 12-Zoll-Windows-Tablets. Hervorzuheben ist auch das verwendete Super AMOLED-Display: Es liefert einen hervorragenden Schwarzwert und einen sehr hohen Kontrast. Die Farbdarstellung ist exzellent

Wer nicht auf das OTA-Update warten und stattdessen ein Factory Image einspielen möchte, sollte beachten, dass dabei in der Regel alle auf dem Gerät gespeicherten Daten verloren gehen. Daher empfiehlt sich zuvor eine Sicherung aller persönlicher Daten wie Fotos und Downloads. Der ZDNet-Artikel „Nexus 4, 5 und 7: Android 5.0 Lollipop installieren“ liefert eine detaillierte Anleitung, die sich auch für Android 6.0.1 anwenden lässt. Sie beschreibt die Installation eines Factory Image mit Hilfe des Skripts Flash-all.bat. Wer die von Google veröffentlichten Systemabbilder verwendet, erhält übrigens auch künftig OTA-Updates.

Unklar ist wie immer, wann andere Hersteller ihre Geräte aktualisieren werden. Neben Google haben sich unter anderem LG und Samsung verpflichtet, monatliche Sicherheitsupdates bereitzustellen. Samsung beschränkt sich dabei allerdings auf wenige Spitzenmodelle. Zudem weist es darauf hin, dass es je nach Modell und Region zu Verzögerungen kommen kann.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

Tipp: Sind Sie ein Android-Kenner? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

32 Minuten ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

19 Stunden ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

21 Stunden ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

21 Stunden ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

1 Tag ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

1 Tag ago