Categories: RechtRegulierung

Nvidia und Samsung legen Streit um Chippatente bei

Nvidia und Samsung haben ihren seit 2014 andauernden Patentstreit kurz vor einer offiziellen Entscheidung der Internationalen Handelskommission der Vereinigten Staaten (ITC) beigelegt. Sie einigten sich darauf, „eine kleine Anzahl Patente“ gegenseitig zu lizenzieren, wie es in einer kurzen Mitteilung heißt. Schadenersatzzahlungen oder eine umfassendere Gegenlizenzierung seien jedoch nicht Teil der Vereinbarung.

Begonnen hatte die Auseinandersetzung mit einer Klage von Nvidia. Darin warf es Samsung und auch Qualcomm im September 2014 vor, in ihren Smartphone-Prozessoren geschützte Grafiktechnologien von Nvidia ohne Lizenz einzusetzen. Zugleich forderte es die ITC dazu auf, Importe mehrerer Samsung-Smartphones und -Tablets in die USA zu untersagen. Dazu zählten etwa das Galaxy Note 4 und Note Edge sowie das Galaxy S5 und S4. Außerdem erhob Nvidia Anspruch auf Schadenersatz. Anfang Oktober 2014 erklärte sich die ITC bereit, Nvidias Klage anzunehmen und eine Untersuchung zu möglichen Patentverstößen einzuleiten.

Samsung konterte einen Monat später zunächst mit einer Gegenklage und kurz darauf ebenfalls mit der Forderung nach einem Verkaufsverbot für Nvidia-Chips in den USA. Es warf Nvidia seinerseits Patentverletzungen sowie irreführende Werbung für das Shield-Tablet vor. Konkret ging es um Schutzrechte für chipgesteuerte Pufferung und Datenkontrolle.

Loading ...

Jetzt haben sich beide Parteien darauf verständigt, alle zwischen ihnen ausgetragenen Patentklagen bei US-Bezirksgerichten, der ITC und dem US Patent- und Markenamt fallen zu lassen. Weitere Einzelheiten zu ihrer Einigung teilten sie nicht mit. Diese kam erst wenige Stunden vor Verkündung der abschließenden Entscheidung der ITC im Fall Samsung gegen Nvidia zustande, der auch Nvidia-Kunden wie Biostar Microtech, Jaton und EliteGroup Computer Systems betraf.

Wie Samsung war auch Nvidia im Lauf der Jahre häufig in Patentstreitigkeiten verwickelt – sowohl als Kläger als auch als Beklagter. Seinen wohl größten Erfolg vor Gericht erzielte es im Januar 2011 gegen Intel: Der konkurrierende Prozessorhersteller wurde verurteilt, Nvidia sechs Jahre lang mehr als 250 Millionen Dollar jährlich an Lizenzgebühren zu überweisen. Mitte 2013 entschied sich Nvidia, verstärkt auf Lizenzierung seiner Grafiktechniken für Smartphone-Chips zu drängen.

[mit Material von Natalie Gagliordi, ZDNet.com]

ANZEIGE

Interview mit Samsungs SSD-Spezialist Marcel Binder

Im Interview mit ZDNet erläutert Marcel Binder, Technical Product Manager Marketing bei Samsung, die Vorteile durch den Einsatz von SSDs. Dabei geht er auch auf aktuelle Schnittstellen, Speicherdichten sowie Samsung V-NAND-Technik ein.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago