Uber nutzt IT-Tool um Rechner bei Razzien zu sperren (Bild: Uber)
Der US-Fahrdienstvermittler Uber und der chinesische Bezahldienst Alipay haben ihre Partnerschaft ausgeweitet. Wie schon im Januar angedeutet, werden Nutzer des Bezahldiensts aus dem Hause Alibaba ihre Uber-Fahrten künftig in allen 68 Ländern, in denen Uber operiert, mit Alipay bezahlen können. Außerdem lassen sich Uber-Fahrten aus der Alipay-App heraus buchen.
Die Verstärkung der Zusammenarbeit sei nur logisch, sagte Manager Zhen Liu für Uber China: Chinesische Kunden setzten sehr stark auf Alipay und müssten nun keine Auslandskreditkarte erwerben, wenn sie auf Reisen Uber nutzen wollten. Zu den finanziellen Bedingungen gab es keinen Kommentar, außer dass Alipay einen Anteil an jeder Transaktion einbehalte.
Ungewöhnlich ist die geschilderte technische Umsetzung: Ist der chinesische Anwender im Ausland unterwegs, findet er in der Alipay-App einen zusätzlichen Button vor, um Uber-Fahrten zu buchen. Kehr er in die Heimat zurück, verschwindet auch der Button, und er muss wieder die Uber-App verwenden, um Fahrten zu suchen.
Für Uber ist Alibaba ein wichtiger Partner, um in seinem am schnellsten wachsenden Markt China zu bestehen. Im Kampf gegen den lokalen Rivalen Didi Kuaidi macht es dort derzeit noch jährlich eine Milliarde Dollar Verlust, wie CEO Travis Kalanick im Februar erklärte: „Wir sind in den USA profitabel, aber wir verlieren mehr als eine Milliarde Dollar jährlich in China.“ Das sei nötig, um nicht „zerquetscht“ zu werden.
Von etwa einem Prozent Marktanteil Anfang 2015 hat sich Uber in China innerhalb eines Jahres auf etwa 33 Prozent steigern können. Die Partnerschaft mit Alipay bringt Uber laut TechCrunch auch Vorteile im anderen Milliardenmarkt Indien, wo Alipay mit dem lokalen Bezahldienst Paytm kooperiert.
Die engere Allianz ist möglicherweise auch eine Reaktion auf die zunehmend global aufgestellte Konkurrenz, wie Recode glaubt: Ubers chinesischer Rivale Didi Kuaidi hatte vor einigen Wochen eine Partnerschaft mit Lyft geschlossen, also Ubers größtem Konkurrenten auf dem US-Markt. Auch Grab aus Südostasien und der indische Anbieter Ola sind an der Kooperation beteiligt, die es Kunden eines der Anbieter ermöglichen soll, im Ausland ohne zusätzlichen Aufwand Partnerdienste zu nutzen.
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