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Payback-App bietet ab Juni Bezahlfunktion

Payback und seine Partner starten im Juni mit einem komplett neuen mobilen Shopping-Angebot. Im Unterschied zur Karte kombiniert die Payback-App das Punktesammeln, Coupons und mit der Funktion Paback Pay auch Mobile Payment.

Die mobile Bezahllösung basiert auf der Technik von United Mobility Technology. Laut CEO Albert Wahl stand das Thema Sicherheit bei der Entwicklung der Plattform ganz oben auf der Agenda. „Weder wir noch
Payback speichern die Bankdaten der Nutzer. Die Daten werden ausschließlich von einem zertifizierten
Zahlungsdienstleister verarbeitet. Sie werden auch nicht auf dem Smartphone gespeichert. Das Bezahlen wird damit nicht nur bequemer, sondern auch kompromisslos sicher.“

Über 8,5 Millionen Mal wurde die bisherige Version der Payback-App bereits heruntergeladen. Dabei ist die App in ihrer bisherigen Form in erster Linie lediglich für das Verwalten von Coupons nützlich. Mit dieser soliden Basis im Rücken ermöglicht Payback ab Juni nun zusätzlich das Punktesammeln per Smartphone-App bei den ersten Partnern. Und nicht nur das: In den Drogerie-Märkten von dm können Kunden dann auch gleich noch mit ihrem Mobiltelefon bezahlen. Zudem ist man bei Real derzeit dabei, die Scanner entsprechend auszutauschen, und bietet dann ab Juli ebenfalls die Payment-Funktion an. Weitere wichtige Ketten wie Aral, Galeria Kaufhof, Rewe und Alnatura sollen laut Payback im Herbst entsprechend ausgestattet sein.

„28 Millionen Payback Kunden können jetzt entscheiden, ob sie weiterhin wie gewohnt mit ihrer Karte Punkte sammeln wollen oder ob sie dafür die App nutzen wollen“, verkündete Payback-Geschäftsführer Dominik Dommick auf dem EHI Kongress in Bonn.

„Durch unser Leistungsbündel aus Coupons, Loyalty und Payment sind wir relevanter als die großen Payment-Anbieter, die ausschließlich eine Bezahlfunktion bieten“, ist sich Payback-Geschäftsführer Dominik Dommick sicher (Bild: Payback).

Dass die Bezahlfunktion bei der Vorstellung der neuen App quasi nebenbei erwähnt wurde, verwundert nicht. Anders als bei den meisten bisherigen Mobile-Payment-Lösungen, von denen viele es nicht einmal zur Marktreife geschafft haben, ist die Bezahloption bei Payback eher ein Bonus als der Fokus. Damit liefert die Lösung genau den Mehrwert für Kunden, den Experten von neuen Mobile-Payment-Lösungen stets fordern.

Laut Dominik Dommick wird die herkömmliche Payback-Karte in Deutschland 3,5 Mio. Mal pro Tag an den Kassen der Partner vorgezeigt. 86 Prozent der App-Nutzer fänden die digitale Version attraktiv und 36 Prozent wollen laut Marktforschung auch in Zukunft damit bezahlen. Zwar machte Dommick keine Angaben dazu, wie viele der bisher 8,5 Millionen Downloads aktiven Usern zugerechnet werden können. Doch es ist davon auszugehen, dass zukünftig Millionen von Zahlungen über Payback abgewickelt werden. „Durch unser Leistungsbündel aus Coupons, Loyalty und Payment sind wir relevanter als die großen Payment-Anbieter, die ausschließlich eine Bezahlfunktion bieten“, ist sich Dominik Dommick sicher.

„Für den Handel ist diese Lösung günstiger als Apple Pay oder auch alle Kartenverfahren“

Die Lösung basiert sowohl auf QR Code und NFC, wobei die ersten Partner ausschließlich auf QR Code setzen. Dem Vernehmen nach könnte Aral auf NFC bauen, sollte Payback Pay dort im Herbst tatsächlich eingeführt werden. Der fällige Betrag wird bei Payback generell per Lastschrift eingezogen, ohne dass die Banken an dem Prozess beteiligt sind. Die Bankdaten sind laut Dommick weder für Payback noch für die Partner zugänglich und würden auch nicht im Handy, sondern ausschließlich bei einem zertifizierten Zahlungsdienstleister gespeichert.

„Für den Handel ist diese Lösung günstiger als Apple Pay oder auch alle Kartenverfahren“, sagt Rudolf Linsenbarth, Payment-Experte beim Beratungsunternehmen Cocus (Bild: Cocus).

„Für den Handel ist diese Lösung günstiger als Apple Pay oder auch alle Kartenverfahren“, sagt Rudolf Linsenbarth, Payment-Experte beim Beratungsunternehmen Cocus. „Für die Banken hingegen ist die App eine echte Bedrohung.“ Diese müssten sich überlegen, wo und wie sie bei der Kundenbindung aktiver werden.

Anders als bei Zahlungen per Girokarte und PIN wird bei Payback ein Lastschriftverfahren genutzt, wie es bei der Verwendung von Girokarten in Verbindung mit einer Unterschrift zum Einsatz kommt. In der neuen Lösung von Payback wird der PIN innerhalb der App abgefragt, sodass die Banken nicht beteiligt werden müssen. Den Banken bricht damit eine wichtige Einnahmequelle weg. „Es besteht also dringender Handlungsbedarf“, mahnt Rudolf Linsenbarth.

Als reines Bezahlverfahren wäre die neue App zu kompliziert

Als reines Bezahlverfahren würde die Payback App eher keine Kunden begeistern können. Schließlich muss für den Bezahlprozess zunächst der Bildschirm des Smartphones entsperrt und die App geöffnet werden. Erst dann kann der Kunde per weiteren Klick die Bezahlfunktion auswählen, den PIN eingeben und erhält dann den QR Code, der schließlich vom Scanner gelesen wird. Einfach geht anders. Da die App allerdings bereits gerne und häufig von Kunden genutzt wird, gehen Marktbeobachter davon aus, dass sich die Lösung dennoch bewähren wird.

Zu ein wenig Verwirrung könnte es bei den Kunden jedoch kommen, wenn beispielsweise Aral oder andere Partner von Payback auf NFC-Technologie statt auf QR Codes setzen. Denn damit würde der Kunde mit einem uneinheitlichen Bezahlvorgang konfrontiert – je nachdem, in welchem Laden er sich befindet.

Ein weiteres Problem, das Linsenbarth auf Kunden und somit auch auf den Handel zukommen sieht, sind die unterschiedlichen Scanner vor Ort. Unabhängig davon, ob ein Kunde mit der App auch bezahlen möchte oder lediglich die anderen neuen Funktionen wie das Sammeln von Punkten vor Ort nutzen will, kann es passieren, dass der Kunde die neuen Features der App bei einigen Payback-Partnern nicht nutzen kann. Denn bei Händlern, die Laserscanner einsetzen, kann nicht auf die App zugegriffen werden. „Die Händler müssen also aufpassen, dass die Kunden zufrieden bleiben“, warnt Linsenbarth.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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