Ein Komponist berichtet im Blog Vellum Atlanta, Apple Music habe auf seiner Festplatte 122 GByte an Daten gelöscht. Das Problem habe mit einem Abonnement des Streamingdiensts begonnen, schreibt James Pinkstone, das eine Analyse seiner umfangreichen lokal gespeicherten Musikbibliothek auslöste.
Das bedeute, dass er seine eigenen Kompositionen nicht mehr hören könne, wenn er gerade keine Internetverbindung habe, berichtet der Komponist. Auch seien die von Apple ermittelten Entsprechungen nicht immer zutreffend. Beispielsweise habe Apple Music eine seltene, vor zehn Jahren von der offiziellen Website heruntergeladene Klavierversion des Songs „Sister Jack“ von Spoon durch eine verbreitetere ersetzt.
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Darum führe auch ein Download nicht dazu, dass er alle Songs im Original zurückerhalte, sagt Pinkstone. Bei Eigenkompositionen habe Apple zudem die von ihm nicht unterstützten WAV-Dateien durch MP3 und AAC ersetzt. Und da Apples Server nicht gerade schnell seien, würde es ihn etwa 30 Stunden kosten, auf diese Weise sämtliche Musik zurückzuholen. Von Apples Support sei nur zu erfahren gewesen, dass das Programm wie beabsichtigt arbeite.
In einigen Fällen soll die iCloud Music Library Alben die falschen Cover-Fotos zugeordnet haben. Andere Nutzer berichteten von gelöschten Wiedergabelisten oder verschobenen und sogar gelöschten Songs. „Ich habe eine Bibliothek mit 13.000 Songs auf meinem Mac“, beschwerte sich ein Nutzer der Apple Support Community. Nach der Installation von iTunes 12.2 und der Aktivierung von iCloud Music Library seien praktisch alle Metadaten mit falschen Inhalten überschrieben worden. „Was noch schlimmer ist, wenn ich auf bestimmte Songs klicke, wird der falsche Song oder Künstler abgespielt. Ich habe fast zehn Jahre für die perfekte Organisation dieser Bibliothek gebraucht, und Apple ruiniert sie in wenigen Minuten.“ Apple konnte diese Ärgernisse mit iTunes 12.2.1 einige Wochen später überwiegend abstellen.
Hinter dem Dateiabgleich für Songs dürfte die Technik des 2011 auch in Deutschland eingeführten iTunes Match stecken. Mit dem rund 25 Euro im Jahr teuren Cloud-Speicherdienst lassen sich auch nicht im iTunes Store gekaufte Musiktitel (bis zu 25.000), die aber im Katalog von iTunes zu finden sind, mit iCloud synchronisieren. Der Service tauscht diese Dateien gegen DRM-freie AAC-Versionen der Titel mit einer Bitrate von 256 KBit/s aus. Online gespeicherte Songs können anschließend mit iPhone, iPad und iPod Touch abgerufen werden.
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