Apple-CEO Tim Cook wird diesen Monat nach China reisen und sich dort mit „hochrangigen Regierungsvertretern“ treffen, darunter Verantwortliche für „Propaganda“. Das berichtet die Agentur Reuters, die sich auf einen Insider beruft. Natürlich sei Cook in seiner fünfjährigen Amtszeit mehrfach nach China gereist, jetzt sei aber ein besonders kritischer Zeitpunkt für Apples Chinageschäft.
Im vergangenen Monat waren die chinesischen Ableger von iBooks Store und iTunes Movies gesperrt worden – nur sechs Monate nach der Eröffnung. Ein Zusammenhang mit einer Initiative des chinesischen Präsidenten Xi Jinping, Web und Medien stärker zu kontrollieren, wird vermutet. Zugleich sind Apples Umsätze in China – seinem zweitgrößten Markt und dem größten in Bezug auf das iPhone – rückläufig.
Diese Nachrichten hatten Bedenken bei Anlegern hervorgerufen. Großaktionär Carl Icahn machte öffentlich, dass er alle Anteile verkauft habe – und merkte in einem Kommentar an, die Regierung könne es Apple ganz schön schwer machen, dort etwas zu verkaufen.
Apples Services-Bereich mit Geschäftsfeldern wie eben Verkauf von Büchern und Filmen, aber auch Musik und Software, hatte zuletzt Wachstum verzeichnet. Er ist zwar nicht annähend so profitabel wie Hardware-Verkäufe für das Unternehmen, soll künftig aber nach Vorstellung von Cook doch Umsatzrückgänge bei Smartphones und Tablets ausgleichen helfen. Über China sagte er in der Quartalszahlenkonferenz, Apple habe dort „nicht mehr so viel Rückenwind wie früher, es ist aber viel stabiler, als offenbar die meisten denken. Wir bleiben auf China bezogen wirklich optimistisch.“
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Im Sommer 2015 erklärte Cook sogar, dass die Verfügbarkeit eines iPhone mit goldfarbenem Gehäuse dem chinesischen Massengeschmack geschuldet ist. Apple habe die Gold-Option eingeführt, da die chinesische Bevölkerung diese Farbe sehr schätze, sagte er. Inzwischen ist Roségold hinzugekommen. Apples Zugeständnisse an China dürften aber weit darüber hinausgehen, schließlich ist es wie jedes in China operierende Unternehmen an die dortigen Zensurgesetze gebunden. Es muss auch die Daten chinesischer Nutzer im Land speichern. Immerhin machte Apple im Rahmen seines Streits mit dem US-Justizministerium öffentlich, dass es chinesischen Vertretern nie Einblick in seinen Quelltext gegeben hat. Die Sperre von iBooks Store und iTunes Movies folgte kurz darauf.
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