Twitter unterbindet Zugriffe von US-Geheimdiensten auf den Analytics-Dienst Dataminr. Das hat das Wall Street Journal von einem leitenden Geheimdienstvertreter und anderen nicht näher genannten Quellen erfahren. Dataminr wertet sämtliche weltweit veröffentlichten Tweets aus, um beispielsweise vor Ereignissen wie Naturkatastrophen, Terroranschlägen und politischen Unruhen zu warnen.
Demnach informierte das Start-up kürzlich die US-Nachrichtendienste von Twitters Wunsch, sie nicht mehr mit Daten von Twitter-Nutzern zu versorgen. Twitter sei beunruhigt, die Zusammenarbeit könne als „Nähe“ zu amerikanischen Geheimdiensten interpretiert werden.
Twitters Daten seien „überwiegend öffentlich und die US-Regierung kann öffentliche Konten selbst einsehen, wie jeder andere Nutzer auch“, zitiert das WSJ aus einer Stellungnahme von Twitter. Die eigenen Richtlinien untersagten schon länger den Verkauf von Twitter-Daten an Regierungsbehörden für Überwachungszwecke. Auf welcher Grundlage Dataminr Geschäfte mit der Regierung gemacht hat und warum diese Geschäfte nun eingestellt wurden, teilten die Quellen indes nicht mit.
Nach Ansicht der Zeitung ist der Schritt jedoch ein Beleg für die zunehmenden Spannungen zwischen US-Technologiefirmen und der US-Regierung in Fragen von Terrorabwehr und Datenschutz. Dataminrs Zusammenarbeit mit der Finanzbranche oder Verlagen sei nicht betroffen.
Die Software von Dataminr erkennt Muster in den Millionen von Tweets, die täglich veröffentlicht werden. Diese Daten gleicht sie mit Informationen aus anderen Quellen wie News-Feeds sowie mit geografischen und Börsendaten ab, um ihre Echtheit und Relevanz zu prüfen. Unter anderem habe Dataminr die US-Behörden im vergangenen November auf die Terroranschläge von Paris sowie im März auf die Attentate in Brüssel hingewiesen, noch bevor diese die Nachrichten weltweit dominierten.
Ohne Cloud-Technologie sähe der Alltag heute ganz anders aus. Dropbox, Facebook, Google und Musikdienste gäbe es nicht. Erst Cloud-Technologien haben diese Services ermöglicht und treiben heute Innovationen schneller denn je voran.
„Es ist scheinheilig, wenn Twitter die Daten weiterhin an den Privatsektor verkauft, sie aber der Regierung vorenthält“, kommentiert John Inglis, ehemaliger stellvertretender Direktor der National Security Agency (NSA), der den Geheimdienst 2014 verlassen hat. „Ich glaube das ist ein schlechtes Beispiel für das Fehlen einer angemessenen Zusammenarbeit zwischen dem privaten Sektor und der Regierung.“
Michael Smith, Chief Operating Officer der Beratungsfirma Kronos Advisory, unterstellt sogar, die Geheimdienste seien auf die Auswertung öffentlicher Twitter-Daten angewiesen, um auf terroristische Bedrohungen angemessen reagieren zu können. „Twitters Entscheidung könnte ernsthafte Konsequenzen haben.“
Das in New York ansässige Dataminr wurde vor sieben Jahren von drei ehemaligen Studenten der Universität Yale gegründet. Eine Finanzierungsrunde Anfang 2015 bewertete das Unternehmen mit rund 700 Millionen Dollar.
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