Evernote-CEO Chris O’Neill hat im Interview mit The Verge seine Zukunftspläne dargelegt. Nach zehn Monaten im Amt ist es demnach sein Ziel, das Unternehmen zu verschlanken und stärker zu fokussieren. Das Produkt soll dadurch auch leichter zu bedienen werden – auf jeder Plattform. Wenig benutzte Funktionen wie das Nachrichtensystem Work Chat könnten wegfallen.
Der Übergang werde keinesfalls leicht fallen, sagte O’Neill. Aber immerhin sei Evernote finanziell gut aufgestellt und benötige kein weiteres Geld. „Wir sind auf dem Weg zur Nachhaltigkeit.“
Ein Pluspunkt seien auch mehr als 150 Millionen registrierte User. Jeden Tag kämen etwa 100.000 hinzu. „Das ist eigentlich verrückt. Bis heute schalten wir keine bezahlte Werbung, und wir haben keinen Vertrieb. Das ist alles organisch.“ Zugleich räumte der Manager ein, dass Evernote als überladen gelte und wohl auch sei. Die Konzentration gelte nun den Aktivitäten der Neuzugänge in der ersten Woche. Sie bräuchten eine Hilfe oder Anleitung. Und man dürfe ihnen nicht alles auf einmal vor die Füße werfen.
Der Unternehmensmarkt könnte für das traditionell auf Endanwender ausgerichtete Evernote zunehmend eine Rolle spielen. O’Neill gibt sich diesbezüglich aber vorsichtig und spricht nur von einer „besseren Balance“ zwischen Verkauf von Privatanwender-Abos und Firmendiensten.
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Die angestrebte Vereinfachung sei aber keine Rückkehr zu den Grundlagen, betont O’Neill: „Ich denke, die Grundlagen haben wir. Wir kehren vielmehr zurück zur Essenz von Evernote: dem Zuhause, wo Sie Ihre Gedanken speichern, Ihre Ideen, die später zum Einsatz kommen.“
Im April war Evernote 6 für Windows vorgestellt worden, das Navigation und Suche verbesserte. Die linke Seitenleiste lässt sich darin bei Bedarf ausblenden, enthält aber zusätzliche Funktionen. Die Suche liefert schon bei der Eingabe passende Vorschläge und bezieht auch den Papierkorb mit ein. Zudem ist nun eine bessere Trennung zwischen privaten und geschäftlichen Notizen möglich.
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