Datenspeicher für die Ablage von VMs, der Speicherung von Installationsdateien oder anderen Daten, lässt sich mit VMware vSphere auf verschiedene Varianten integrieren. Neben der Anbindung lokaler Festplatten oder einem vSAN, unterstützt vSphere 6 auch die Verbindung mit Fibre-Channel-SANs oder iSCSI-Speicher. Auch NFS-Freigaben lassen sich an vSphere-Hosts anbinden. Soll Netzwerkspeicher an vSphere angebunden werden, müssen die virtuellen Netzwerke entsprechend angepasst und optimiert werden. Es bietet sich an, für den VMkernel zur Verbindung zum Netzwerkspeichers eigene Adapter zu verwenden. Zur optimalen Anbindung von Datenspeicher gehört daher auch die Planung der virtuellen Netzwerke, vor allem wenn es sich um Netzwerkspeicher handelt.
Sobald der physische Datenträger oder der Netzwerkspeicher mit dem Host verbunden ist, lässt sich dieser in vSphere als Datenspeicher einbinden. Zur Konfiguration von Datenspeicher kann entweder der Web-Client mit vCenter genutzt werden, der vSphere-Client mit vCenter oder ein alleinstehender Server. Wenn in einen vSphere-Host eine weitere Festplatte eingebaut wurde, erscheint diese nicht automatisch als zusätzlicher Datenspeicher, sondern die Festplatte muss erst eingebunden werden. Die gleiche Vorgehensweise gilt bei der Anbindung eines vSAN, NAS, NFS-Speicher, iSCSI-Datenträger oder eines Fibre-Channel-SANs. Auch hier müssen erst die passenden Treiber für die Speicheradapter installiert werden. Danach lässt sich der Datenträger in vSphere und anschließend als Datenspeicher in die Infrastruktur einbinden.
Die Verwaltung von Storage in vSphere erfolgt am besten im vSphere Client auf der Registerkarte Konfiguration bei Speicher. Hier sind alle angebundenen Datenspeicher des Hosts zu sehen. Außerdem lassen sich die Speicher hier am besten verwalten. Um einen weiteren Speicher hinzuzufügen, wird auf Speicher hinzufügen geklickt. Dadurch startet ein Assistent, der bei der Anbindung hilft. Wenn der entsprechenden Datenspeicher ausgewählt ist, kann auf weiteren Seiten des Assistenten festgelegt werden, wie viel Speicherplatz des Speichers verwendet werden soll.
Über das Kontextmenü eines Datenspeichers kann dieser mit Datenspeicher durchsuchen geöffnet werden. Im Datenspeicherbrowser lässt sich der Inhalt des Datenspeichers verwalten. Hier sind auch die Dateien der VMs zu sehen, die im Datenspeicher abgelegt sind. Über die Symbole in der Symbolleiste, können Daten in den Datenspeicherbrowser hochgeladen und heruntergeladen werden. Das ist zum Beispiel sinnvoll, wenn auf einen vSphere-Host ISO-Dateien hochgeladen werden sollen, um die Betriebssysteme auf den VMs zu installieren. VMware empfiehlt für die Speicherung von ISO-Dateien und anderen Dateien in VMware einen getrennten Datenspeicher einzurichten. Der Datenspeicherbrowser steht im vSphere-Client, aber auch im Web-Client zur Verfügung, wenn mit vCenter gearbeitet wird.
VMware vSphere unterstützt zur Anbindung von externem Speicher entweder Hardware- oder Software-Adapter, zum Beispiel für iSCSI. vSphere unterstützt hier auch Sicherheitsmechanismen wie CHAP, VLAN oder das Mapping von iSCSI-Laufwerken. Der iSCSI-Software-Adapter in VMware vSphere 6 arbeitet mit einem eigenen iSCSI-Initiator. Für produktive Umgebungen ist ein Hardware-Adapter besser geeignet, aber zum Testen oder in kleineren Umgebungen kann der Software-Adapter ebenfalls die Möglichkeiten von iSCSI in VMware vSphere zeigen. Dem iSCSI-Adapter sollte ein eigener Netzwerkadapter zugewiesen werden, besser mehrere, damit eine gewisse Ausfallsicherheit erreicht wird. Generell gilt das auch für die Anbindung an Fibre-Channel-SANs. Grundsätzlich sollten immer redundante Adapter zur Verfügung stehen. Vor der Anbindung von iSCSI-Speicher ist daher eine durchgehend konsistente Planung und Konfiguration der virtuellen Switches und Portgruppen sinnvoll.
Die vorhandenen Speicheradapter erscheinen im vSphere-Client auf der Registerkarte Konfiguration. Durch einen Klick auf Speicheradapter im Menü Hardware sind die bereits installierten Adapter zu sehen. Über die Schaltfläche Hinzufügen lassen sich weitere Adapter hinzufügen, zum Beispiel die beiden Software-Adapter für iSCSI und Fibre-Channel.
Jeder Adapter lässt sich über das Kontextmenü überprüfen. Außerdem kann man darüber auch die Konfiguration des jeweiligen Adapters starten. Am Beispiel von iSCSI kann hier die komplette Anbindung an den iSCSI-Speicher konfiguriert werden. Auf der Registerkarte Allgemein findet sich die Schaltfläche Konfigurieren. Hier besteht die Möglichkeit, Adapter zu aktivieren oder zu deaktivieren. Nachdem ein Adapter hinzugefügt wurde, ist er normalerweise bereits aktiviert. Er kann aber jederzeit deaktiviert werden, wenn Konfigurationsarbeiten notwendig sind.
Besonders wichtig ist bei der Anbindung von Netzwerkspeicher wie iSCSI die Registerkarte Netzwerkkonfiguration. Hier wird die Portgruppe in vSphere ausgewählt, über die der Adapter kommunizieren soll.
Die Registerkarte Dynamische Erkennung steuert die Anbindung an den Storage. Hier wird die IP-Adresse oder der Name des iSCSI-Servers hinterlegt. Bei der Anbindung an den iSCSI-Server kann hier auch die CHAP-Anmeldung definiert werden. Sobald die Anbindung funktioniert, erscheinen die Volumes im unteren Bereich des Fensters. Auch auf der Registerkarte Statische Erkennung sind die Volumes zu sehen. Sobald alle Einstellungen vorgenommen sind, kann das Fenster geschlossen werden. Teilweise kann es sinnvoll sein nach der Konfiguration über das Kontextmenü des Adapters eine erneute Überprüfung durchzuführen.
Danach sollte im vSphere-Client über Konfiguration\Netzwerk überprüft werden, ob die iSCSI-Anbindung für die ausgewählte Portgruppe aktiviert ist. Nachdem die Einstellungen des virtuellen Switch geöffnet wurden, sollte der Wert „iSCSI-Port-Bindung“ bei „Porteigenschaften“ auf „Aktiviert“ gesetzt sein.
Sobald die Konfiguration abgeschlossen ist, werden die Volumes bereits angezeigt. Gibt es bei der Anbindung Probleme, ist es sinnvoll, die Ziele manuell einzutragen. Allerdings sollte das eher der Ausnahmefall sein.
iSCSI-Speicher werden nach der erfolgreichen Anbindung als herkömmlicher Datenspeicher im vSphere-Client oder im Web-Client angebunden. Dazu wird der iSCSI-Speicher genauso über einen Assistenten angebunden wie andere Datenträger, zum Beispiel lokale Festplatten, Fibre-Channel-Speicher oder ein vSAN. Über den Assistenten zur Anbindung zur Anbindung von neuem Datenspeicher, im Web-Client oder dem vSphere-Client, startet die Einrichtung. Im vSphere-Client wird der Link Speicher hinzufügen verwendet, im Web-Client startet der Assistent über das Kontextmenü des Hosts.
Sobald der Datenspeicher an vSphere angebunden ist, lässt er sich verwenden, wie anderer Datenspeicher auch. Über die Einstellungen des iSCSI-Datenspeichers sind die IP-Adresse und weitere Daten des Speichers zu sehen. Außerdem lässt sich hier der Status der Verbindung anzeigen. Sind zu einem iSCSI-Speicher mehrere Pfade verfügbar, oder arbeiten mehrere Hosts mit dem iSCSI-Speicher, lassen sich bevorzugte Verbindungen festlegen. iSCSI-Speicher unterstützt in vSphere auch Multipathing.
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