Nvidia übertrifft dank Deep-Learning-Boom die Erwartungen

Nvidia hat seine Bilanz für das erste Quartal des Geschäftsjahrs 2017 (bis 1. Mai) vorgelegt. Demnach verbuchte der Hersteller von Grafik- und Mobilprozessoren einen Umsatz von 1,305 Milliarden Dollar, was einem Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Minus von 7 Prozent gegenüber dem Vorquartal entspricht. Der GAAP-Nettogewinn erhöhte sich im Jahresvergleich um 46 Prozent auf 196 Millionen Dollar oder 0,33 Dollar je Aktie. Gegenüber dem traditionell starken vierten Fiskalquartal sank er jedoch um fünf Prozent. Der Non-GAAP-Aktiengewinn betrug 0,46 Dollar.

In beiden Kategorien übertraf Nvidia damit die Erwartungen von Analysten. Die Wall Street hatte mit einem Aktiengewinn von 0,32 Dollar bei Einnahmen von 1,26 Milliarden Dollar gerechnet. Entsprechend positiv fiel die Reaktion der Anleger aus: Im nachbörslichen Handel legte die Nvidia-Aktie um rund 4 Prozent zu. Vor dem heutigen Börsenbeginn in New York lag sie gegen 11.30 Uhr über 6 Prozent im Plus bei knapp 38 Dollar, was einem neuen 52-Wochen-Hoch entspricht. Den gestrigen Handelstag hatte das Papier mit einem Minus von 1,36 Prozent bei 35,57 Dollar beendet.

Zu dem Höhenflug der Aktie dürfte auch Nvidias Ausblick auf das laufende zweite Quartal beigetragen haben. Dieser liegt ebenfalls über den Erwartungen der Analysten. Während sie mindestens 1,28 Milliarden Dollar Umsatz voraussagten, geht Nvidia selbst von 1,35 Milliarden Dollar plus oder minus 2 Prozent aus.

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Allein mit Grafikchips für den Spielebereich setzte Nvidia im abgelaufenen Quartal 687 Millionen Dollar um, 17 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Noch größere Zuwächse verzeichnete es in den Geschäftsfeldern Datacenter und Auto. Hier legten die Einnahmen um 63 respektive 47 Prozent auf 143 beziehungsweise 113 Millionen Dollar zu.

„Wir erfreuen uns an Wachstum aller vier Plattformen: Gaming, professionelle Virtualisierung, Datacenter und Auto“, kommentierte Nvidia-CEO Jen-Hsun Huang die Zahlen. „Unser Wachstum wird vor allem durch Deep Learning beschleunigt, ein neues Computing-Modell, das die enorme Rechenkraft von Grafikprozessoren nutzt, um KI-Algorithmen zu lernen. Seine wachsende Verbreitung in immer mehr Industriezweigen treibt die Nachfrage nach unseren GPUs an.“

Nvidias schlüsselfertiges Deep-Learning-System DGX-1 verwendet acht Tesla-P100-Beschleuniger auf Basis der Pascal-Architektur (Bild: Nvidia).In diesem Zusammenhang verwies Huang auch auf die neue GPU-Architektur Pascal, von der er sich „einen gigantischen Leistungsschub“ für Deep Learning, Gaming und Virtual Reality verpricht. „Pascal-Prozessoren sind in der Massenfertigung und werden noch diesen Monat verfügbar werden“, so der Nvidia-CEO.

Eine erste Pascal-GPU hatte das Unternehmen zusammen mit einem Großrechner für Deep-Learning-Berechnungen Anfang April vorgestellt, die jedoch seiner GPU-Beschleuniger-Reihe für High Performance Computing vorbehalten bleibt. Vor einer Woche kündigte Nvidia dann mit der Geforce GTX 1080 eine erste Variante seiner kommenden Grafikkartengeneration auf Basis der neuen Architektur an. Erzrivale AMD bereitet derweil den Start erster Modelle mit seinem Grafikchip Polaris vor.

Mit den Quartalszahlen gab Nvidia auch die Ausschüttung einer Quartalsdividende in Höhe von 11,5 US-Cent je Anteilsschein bekannt. Sie wird am 20. Juni an alle Investoren ausgezahlt, die zum 26. Mai Anteile an dem Unternehmen besitzen. Im abgelaufenen Quartal hatte Nvidia bereits 62 Millionen Dollar an seine Anteilseigner ausgezahlt und ein Aktienrückkaufprogramm im Wert von 500 Millionen Dollar beschlossen. Im Geschäftsjahr 2017 will es in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen insgesamt etwa eine Milliarde Dollar ausschütten.

[mit Material von Natalie Gagliordi, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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