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Western Digital schließt Milliarden-Übernahme von SanDisk vorzeitig ab

Western Digital hat vorzeitig den Abschluss der im Oktober letzten Jahres angekündigten Übernahme von SanDisk bekannt gegeben. Ursprünglich war er für das dritte Quartal 2016 geplant gewesen. Die Kaufsumme fällt etwas geringer aus als zunächst erwartet: Statt 19 Milliarden zahlt der Storage-Spezialist jetzt 15,78 Milliarden Dollar.

Weil das chinesische Unternehmen Unisplendour anders als noch im Herbst 2015 geplant keine 3,78 Milliarden Dollar in Western Digital investiert, wird der Kaufpreis mit weniger Barmitteln und mehr eigenen Aktien entrichtet. Neben 67,50 Dollar in bar erhalten Anteilseigner von SanDisk jetzt pro Anteilsschein 0,2387 WD-Aktien. Dadurch reduziert sich das gesamte Transaktionsvolumen auf die genannte Summe. Diese Möglichkeit hatten die Unternehmen aber schon zur Ankündigung der Übernahme eingeräumt.

WD-CEO Steve Milligan sieht die Akquisition als Teil der „langfristigen Strategie, ein innovativer Leader in der Storage-Branche zu sein“. Western Digital sei damit „bestens positioniert, um die Wachstumschancen zu nutzen, die sich aus den Veränderungen der Storage-Branche ergeben“. Vor allem bei SSDs und NAND-Flash rechnet das Unternehmen mit durchschnittlichen jährlichen Wachstumsraten im zweistelligen Bereich.

Mit dem fälligen Integrationsprozess wird laut Pressemitteilung nun umgehend begonnen. In der Chefetage ändert sich dadurch zunächst wenig: Steve Milligan bleibt CEO von Western Digital, dessen Zentrale auch weiterhin im kalifornischen Irvine sein wird. Sanjay Mehrotra, Mitgründer, Präsident und CEO von SanDisk, ist ab sofort Mitglied des Board of Directors von Western Digital. Das Joint Venture von SanDisk und Toshiba soll unverändert fortgeführt werden. Zu Auswirkungen der Übernahme auf Standorte, Fertigung oder Vertriebsorganisation von Western Digital und SanDisk haben die Beteiligten noch keine Angaben gemacht.

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Interview mit Samsungs SSD-Spezialist Marcel Binder

Im Interview mit ZDNet erläutert Marcel Binder, Technical Product Manager Marketing bei Samsung, die Vorteile durch den Einsatz von SSDs. Dabei geht er auch auf aktuelle Schnittstellen, Speicherdichten sowie Samsung V-NAND-Technik ein.

Die sich ergänzenden Produkte beider in Kalifornien ansässigen Firmen in den Bereichen Festplatten, Storage für Cloud-Rechenzentren und Flash-Speicher sollen den Grundstein für neue Lösungen und Technologien für Verbraucher und Rechenzentren legen. Eine davon dürfte die von SanDisk bereits angebotene Flash-Storage-Plattform InfiniFlash sein. Deren neueste Ausgabe InfiniFlash IF150 (PDF) wurde in Deutschland zur CeBIT gezeigt. Sie nimmt im Serverschrank drei Höheneinheiten ein (3U) und bringt darin bis zu 512 TByte Flash-Speicher unter. Das Storage-System kann direkt an bis zu acht marktgängige Server angeschlossen werden. Der Preis liegt bei knapp einem Dollar pro GByte und kann mittels bei SanDisk-InfiniFlash-Ökosystempartnern erhältlichen Komprimierungs- und Deduplizierungstechnologien noch reduziert werden.

Das Speichersystem ist für Big-Data- und Hyperscale-Workloads ausgelegt und bietet mit bis zu 12 GBit/s eine doppelt so hohe Konnektivität wie der Vorgänger. Das System ist laut SanDisk sowohl für Scale-Out- als auch Scale-up-Umgebungen in Unternehmens-, Cloud- und Hyperscale-Rechenzentren geeignet. Es erreicht laut Hersteller eine Performance von bis zu zwei Millionen Ein-/Ausgabebefehlen pro Sekunden (IOPS) bei konstant niedriger Latenz.

[mit Material von Peter Marwan, silicon.de]

ZDNet.de Redaktion

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