Der durch sein Telefongeschäft groß gewordene Siemens-Konzern hat offenbar ein Projekt namens „One Phone“ gestartet, um Festnetztelefone aus seinen Büros zu verbannen. Nach Informationen der Zeitung Die Welt stellt er Angestellte, die bereits ein Firmen-Smartphone besitzen, vor die Wahl, ob sie nicht auf ihren Festnetzanschluss am Arbeitsplatz verzichten können. Durch die Umstellung will das Unternehmen Kosten einsparen, sie sei aber freiwillig.
Wie Betriebsrat Christian Pfeiffer aus Erlangen gegenüber Die Welt betonte, dürften Führungskräfte aber keinesfalls erwarten, dass die Beschäftigten nach der Umstellung rund um die Uhr mobil erreichbar seien. Solche Bedenken versuchte ein Konzernsprecher mit dem Hinweis zu zerstreuen, dass wie bisher die gesetzlichen Arbeitszeiten eingehalten würden.
Konkrete Zahlen zu dem Projekt hat Siemens bisher nicht genannt. Dem Zeitungsbericht zufolge haben sich bislang jedoch etwa 20 Prozent der in Frage kommenden Beschäftigten in Deutschland für einen Verzicht auf das Festnetztelefon im Büro entschieden, was etwa 10.000 Mitarbeitern entspräche. Allein dadurch könne das Unternehmen jährlich mehrere Millionen einsparen.
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Künftig soll das Projekt, das zunächst in einer Pilotphase in Erlangen erprobt wurde, international ausgeweitet werden. In den USA sei die Umstellung bereits angelaufen, sagte ein Sprecher. In bestimmten Ausnahmefällen und Anwendergruppen bleibe die Festnetztelefonie aber in jedem Fall erhalten, was etwa für einige Sekretariate gelte.
Sein defizitäres Handygeschäft hatte Siemens schon im Juni 2005 an Benq verkauft. Anfang Oktober 2008 veräußerte es auch seine Tochter Siemens Home and Office Communications Devices (SHC), die für die Produktion von Schnurlostelefonen der Marke Gigaset zuständig war. Anfang 2015 kündigte die ehemalige Siemens-Tochter Gigaset dann an, ins Smartphone-Geschäft einzusteigen. Zur IFA im selben Jahr stellte sie ihre ersten drei Modelle vor, von denen das erste zwei Monate später verfügbar wurde.
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