Apple hat die vom Kölner Anbieter SektionEins entwickelte App System and Security Info aus seinem App Store entfernt. Die Anwendung erkennt nach Herstellerangaben verschiedene Systemmodifikationen wie Jailbreaks – auch solche, die möglicherweise ohne Wissen des Nutzers durchgeführt wurden. Apple unterstellt jedoch, dass die App ungenaue Informationen liefert und damit zu einer Verunsicherung von Nutzern beitragen könnte.
„Es gibt keine öffentlich verfügbar Infrastruktur, die eine diagnostische Analyse von iOS unterstützt“, zitiert Sicherheitsforscher Stefan Esser, Geschäftsführer von SektionEins, aus der Begründung des iPhone-Herstellers. „Deswegen könnte Ihre App falsche Informationen anzeigen, die Nutzer irreführen oder verwirren könnten.“
Esser unterstellt indes, Apple habe die App entfernt, damit nicht der Eindruck entstehe, iOS sei unsicher. Sie habe drei interne Prüfungen des Unternehmens überstanden. Erst bei der vierten Prüfung, durchgeführt, nachdem sie sich besser verkauft habe als bekannte Spiele wie Grand Theft Auto, sei System and Security Info abgewiesen worden.
„Im Grunde genommen sagt Apple: wir wollen nicht, dass unsere Nutzer den Eindruck erhalten, iOS könnte Sicherheitslücken haben“, kommentiert Esser in einem Tweet. „Apple hat uns in seinem nicht enden wollenden Streben, zu leugnen, dass es Sicherheitstools von Drittanbietern für iOS geben sollte, aus dem App Store entfernt“, heißt es weiter in einem Blogeintrag. Demnach ist die Anwendung bereits seit dem 15. Mai nicht mehr erhältlich. Anwender, die sie bereits installiert haben, können die App jedoch weiterhin nutzen.
Die neuen HPE-Server der Generation 10 bieten einen erweiterten Schutz vor Cyberangriffen. Erfahren Sie in unserem Webinar, warum HPE-Server die sichersten Industrie-Standard-Server der Welt sind und wie Sie ihr Unternehmen zu mehr Agilität verhelfen. Jetzt registrieren und Aufzeichnung ansehen.
Apps mit ähnlichem Funktionsumfang, als Beispiel nennt Esser eine Sicherheitsanwendung von GData, seien weiterhin im App Store verfügbar, weil sie offenbar weniger populär seien. Das Verfahren zum Anzeigen aller Systemprozesse sei indes ein Hinweis auf eine mögliche Schwachstelle in iOS, von der Apple ablenken wolle. Es gebe auch andere Apps, die auf ähnliche Weise auf die Prozesse zugreifen, jedoch nicht so viel Beachtung fänden wie System and Security Info.
Esser ist für seine harsche Kritik an Apple bekannt. Im Zusammenhang mit einer Anfälligkeit in OS X, die für die Verbreitung eines Wurms ausgenutzt wurde, hatte er Apples Vorgehen im vergangenen Jahr gar als „unverantwortlich“ bezeichnet. Auch andere Sicherheitsforscher werfen dem Unternehmen vor, sich stärker darauf zu konzentrieren, den Eindruck von Sicherheit zu erwecken, als tatsächlich Probleme zu lösen.
[mit Material von Matthew Broersma, TechWeekEurope]
Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…
Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…