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VMware vSphere 6: Speicherprofile und vVols für Storage verwenden

In größeren Netzwerken stehen häufig mehrere Datenspeicher zur Verfügung, deren Verfügbarkeit und Leistung optimal im Netzwerk eingebunden werden müssen. Es ist zum Beispiel nicht sinnvoll, VMs in einem Datenspeicher abzulegen, der eigentlich für Testserver gedacht ist, oder umgekehrt, einen Testserver in einem teuren und replizierten Datenspeicher zu betreiben. Um das zu steuern, bietet vSphere Speicherrichtlinien auch Speicherprofile genannt. Damit lässt sich genau definieren, welche VMs auf den verschiedenen Arten von Datenspeichern abgelegt werden dürfen. Die Kategorie des Datenspeichers können Administratoren selbst festlegen.

Mit Speicherprofilen/VM-Speicherrichtlinien, auch Storage-Profiles genannt, können Administratoren also die verschiedenen Datenspeicher in der vSphere-Umgebung logisch voneinander trennen und Richtlinien definieren, die festlegen, welche Hosts oder VMs Zugriff auf den jeweiligen Datenspeicher haben sollen. Für softwarebasierten Speicher, softwarebasierte Rechenzentren und virtuelle Umgebungen mit vSphere 6 können Speicherprofile daher für eine sehr flexible Aufteilung und Verwaltung der Datenspeicher sorgen. Unternehmen, die verschiedene Arten von Datenspeicher einsetzen, sollten sich über eine Kategorisierung dieser Datenspeicher über VM-Speicherrichtlinien Gedanken machen.

Darum sind Speicherprofile/VM-Speicherrichtlinien sinnvoll

Betreiben Unternehmen zum Beispiel verschiedene Klassen an Datenspeicher mit verschiedenen Leistungsstufen und Verfügbarkeiten oder Replikationsstandorten, bietet es sich an festzulegen, welche virtuellen Server oder Hosts Zugriff auf den jeweiligen Datenspeicher erhalten sollen. Wichtige virtuelle Server, mit hohen Leistungsansprüchen, erhalten dadurch zum Beispiel einen leistungsfähigeren Speicher mit einer besseren Verfügbarkeit und Replikation.

Dadurch lassen sich zum Beispiel vier verschiedene Kategorien an Datenspeichern im Netzwerk betreiben, welche die Klassifizierung Gold, Silber, Bronze und Sonstige hat.  Bei dem Gold-Speicher könnte es sich um einen besonders schnellen Datenspeichern handeln, der dafür recht teuer ist. In diesem Datenspeicher sollen nicht alle Dateien aller VMs liegen, sondern nur besonders wichtige VMs. Die VMs im Netzwerk werden diesen Datenspeichern zugewiesen, abhängig von deren Wichtigkeit oder dem Leistungsbedarf der VM. Zuerst werden also die Datenspeicher klassifiziert, danach wird festgelegt welche VMs die jeweilige Klasse an Datenspeicher nutzen sollen.

Ein weiteres Beispiel ist eine Unterscheidung von repliziertem oder nicht repliziertem Datenspeicher. So kann zum Beispiel festgelegt werden, dass besonders wichtige VMs nur in Datenspeichern abgelegt werden dürfen, die repliziert werden. Dazu wird den einzelnen Datenspeichern ein entsprechendes Tag zugewiesen das anzeigt, ob der Datenspeicher repliziert wird oder nicht. Die Markierungen können zum Beispiel auch für Objekte und Datenspeicher von verschiedenen Abteilungen, Rechenzentren oder Mandanten verwendet werden. Auch Server-Anwendungen können zum Beispiel spezielle Speicher verwenden, die zuvor durch eine Markierung definiert wurden. Wie die Klassifizierungen aufgebaut werden, hängt von den Anforderungen des Unternehmens ab.

Speicherprofile/VM-Speicherrichtlinien effizient nutzen

Speicherprofile, in vSphere 6 VM-Speicherrichtlinien genannt, können die Kapazität, die Leistung und zahlreiche andere Kriterien berücksichtigen, um Datenspeicher zu klassifizieren. So kann zum Beispiel auch die Position des physischen Datenspeichers eine Rolle spielen. Außerdem besteht auch die Möglichkeit für bestimmte Datenspeicherarten ein eigenes Speicherprofil zu erstellen, zum Beispiel für ein bestimmtes SAN, NAS oder iSCSI-Speicher.

In diesem Zusammenhang lassen sich Speicherprofile auch mit vVols verbinden, die wiederum vom gleichen Speichergerät zur Verfügung gestellt werden. Beim Erwerb eines neuen Datenspeichergerätes für ein virtuelles Rechenzentrum kann es daher sinnvoll sein zu überprüfen, ob der jeweilige Datenspeicher die Speicherprofile und vVols unterstützt, wenn diese mit VMware vSphere eingesetzt werden sollen. Speicherprofile arbeiten auch mit den Markierungen (Tags) zusammen, die in vSphere eingesetzt werden können. Durch das Zuweisen einer Markierung wird der jeweilige Datenspeicher klassifiziert. Verwaltet werden die Speicherprofile über den Menüpunkt VM-Speicherrichtlinien im Home-Bereich des Web-Clients.

VM-Speicherrichtlinien bieten eine flexible Möglichkeit die Speicherung der VM-Dateien zu steuern und zu überprüfen (Screenshot: Thomas Joos).

Innerhalb der Verwaltung der VM-Speicherrichtlinien sind die bereits vorhandenen VM-Speicherrichtlinien zu sehen. Hier lassen sich auch neue Richtlinien erstellen, vorhandene Richtlinien bearbeiten, und die Übereinstimmung (Compliance) der VMs überprüfen. Dadurch lässt sich feststellen, ob eine VM auch in dem Datenspeicher abgelegt ist, der für sie vorgesehen ist.

VM-Speicherrichtlinien bieten eine flexible Möglichkeit die Speicherung der VM-Dateien zu steuern und zu überprüfen (Screenshot: Thomas Joos).

Tags für Datenspeicher nutzen

Speicherrichtlinien verwalten Administratoren über den Web-Client, zusammen mit dem Einsatz von vCenter in der vSphere-Umgebung. Für Datenspeicher lassen benutzerdefinierte Markierungen vergeben, die im Rahmen der Aufteilung und Klassifizierung genutzt werden sollen. Diese Markierungen sind frei wählbar. Durch die Markierungen werden die Datenspeicher kategorisiert. Das ermöglicht die sehr flexible Gruppierung von Datenspeichern über fest definierte Markierungen, die Administratoren festlegen und jederzeit ändern können.

Markierungen sind über das Kontextmenü des Datenspeichers erreichbar. Hier findet sich der Menüpunkt Tags. Datenspeicher lassen sich zum Beispiel durch das Verwenden eines gemeinsamen Tags gruppieren. Für gruppierte Datenspeicher mit einem bestimmten Merkmal, zum Beispiel „Gold“ kann anschließend eine VM-Speicherrichtlinie definiert werden. Diese wird wiederum den VMs zugewiesen, die im Gold-Datenspeicher abgelegt werden sollen. Die Tags selbst werden in den Eigenschaften eines Datenspeichers über den Menüpunkt Verwalten\Tags erstellt.

Parallel dazu besteht die Möglichkeit Markierungen (Tags) in Kategorien zu unterteilen. Mit Kategorien lässt sich festlegen welche Objekte in der vSphere-Umgebung die jeweilige Markierung nutzen darf. Da Markierungen gespeichert werden, lassen sich diese sehr leicht auch anderen Objekten zuweisen. Es ist aber nicht immer sinnvoll die gleichen Markierungen für virtuelle Server, Hosts und VMs zur Verfügung zu stellen. Durch das Festlegen einer Kategorie stehen Markierungen zum Beispiel nur für Datenspeicher zur Verfügung. Sinnvoll ist zum Beispiel die Kategorie „Speicher-Klassifizierung“ und dann die einzelnen Markierungen Gold, Silver, Sonstige innerhalb der Kategorie. Das ist natürlich nur ein Beispiel.

Für Datenspeicher können Markierungen hinterlegt werden, um VM-Speicherrrichtlinien zu verwenden und zu steuern (Screenshot: Thomas Joos).

Markierungen können auch für die Suche verwendet werden. Das hilft dabei bestimmte Objekte, zum Beispiel klassifizierte Datenspeicher in unterschiedlichen Rechenzentren, schneller zu finden. Sobald eine Markierung erstellt ist, speichert vSphere diese und blendet sie an allen notwendigen Stellen ein. Einmal erstellte Kategorien können verwendet werden, um weitere Datenspeicher zu markieren. Die Markierungen (Tags) eines Datenspeichers sind in dessen Eigenschaften zu finden, zum Beispiel im Web-Client, auf der Registerkarte Verwalten, über den Menüpunkt Tags. Hier werden die Markierungen auch erstellt.

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ZDNet.de Redaktion

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