Erste Websites haben damit begonnen, Nutzer anhand eines so genannten Audio-Fingerabdrucks zu identifizieren und zu überwachen. Das schreiben die Forscher Arvind Narayanan und Steven Englehardt von der US-Universität Princeton in einem Forschungsbericht (PDF). Mit einer Testseite demonstrieren sie zudem jedem Interessierten, welche Hinweise auf seine Identität er Webseiten mit seinem Besuch gibt.
Beispielsweise fanden die beiden ein Skript, das den aktuellen Ladestand eines Geräts, die verfügbaren Schriftarten und eine über WebRTC ermittelte lokale IP-Adresse zu einem Profil kombinierte. WebRTC ist das noch junge Framework für Echtzeitkommunikation im Web. Von einer Million untersuchter Websites nutzen es bisher 715, um die lokale IP-Adresse des Anwenders zu ermitteln. Die meisten sind Drittanbieter-Tracker.
Die verfügbaren Schriftarten lassen sich über die HTML Canvas API ermitteln. Diese Methode schließen 3250 Seiten in ihre eigenen Tracking-Skripte ein. 14.371 Sites luden aber Drittanbieter-Tracking-Skripte von 400 unterschiedlichen externen Domains.
Mit Canvas Fingerprinting hatten sich die beiden Forscher 2014 ausführlich beschäftigt. Seither habe es drei maßgebliche Trend gegeben, schreiben sie. Erstens hätten die bekanntesten Tracker wohl aufgrund der öffentlichen Empörung aufgehört, es zu nutzen. Zweitens habe die Zahl der Domains insgesamt dennoch deutlich zugenommen. Drittens liege der Fokus nun auf Tracking zur Betrugserkennung, was mit Standards zur Selbstregulierung der Werbebranche für akzeptables Tracking vereinbar sei.
Eine weitere wichtige Erkenntnis der Wissenschaftler ist, dass Nutzer heute typischerweise nur noch wenigen Drittanbieter-Trackern begegnen. „Die führenden fünf und zwölf unter den ersten 20 sind Google-Domains. Zudem sind Facebook, Google und Twitter die einzigen Drittanbieter, die auf mehr als 10 Prozent aller Sites zu finden sind.“ Das weise auf eine Konsolidierung hin und verbessere die Chancen, durch öffentlichen Druck oder Klagen Maßnahmen für besseren Schutz der Privatsphäre zu etablieren.
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]
Tipp: Wissen Sie alles über Edward Snowden und die NSA? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…
Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…