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Rift-Spiele auf HTC Vive: Neuer Revive-Hack umgeht DRM-System von Oculus

Mit einem Software-Update hat Facebook-Tochter Oculus VR vergangenen Freitag versucht, das Ausführen von exklusiven Virtual-Reality-Spiele für sein Headset Rift auf dem Konkurrenzprodukt HTC Vive zu unterbinden. Inzwischen hat der Autor des sogenannten Revive-Hack aber reagiert und ebenfalls seine Software aktualisiert, so dass sich zumindest Titel auf Basis der Unreal-Engine wieder auf der Vive nutzen lassen. Noch ärgerlicher für Oculus ist dabei, dass der neue Hack gleich sein komplettes DRM-System aushebelt und so die Verwendung illegaler Kopien erleichtert.

Oculus Rift (Bild: Oculus VR)Wie Revive-Entwickler „LibreVR“ jedoch auf GitHub betont, sei dies nicht seine Intention gewesen. „Ich wollte diesen Weg wirklich nicht beschreiten, aber es gab aus meiner Sicht keine andere Möglichkeit. Dieses Release umgeht das Oculus Platform DRM in Unreal-Engine-Spielen, so dass die Berechtigungsprüfung nicht fehlschlägt, wenn das Headset nicht angeschlossen ist.“

Weiter stellt der Revive-Autor auf Reddit klar: „Ich unterstütze weiterhin keine Piraterie. Nutzt diese Bibliothek nicht für Raubkopien.“ Wie erwähnt, macht der für die neueste Rift-Software angepasste Hack nur Spiele auf Basis der Unreal-Engine auf der HTC Vive nutzbar. Eine Lösung für Titel mit Unity-Engine soll in der kommenden Version folgen.

Gegenüber Motherboard erklärte LibreVR, dass Revive nicht dazu gedacht sei, die Verwendung von Raubkopien zu ermöglichen, Nutzer es aber dazu einsetzen könnten. Falls er einen Workaround finde, der es nicht nötig mache, die Eigentumsprüfung zu deaktivieren, werde er diesen implementieren. Er sei zudem gerne bereit, zusammen mit Oculus an einer Lösung zu arbeiten, die das Ausführen von Oculus-Rift-Spielen auf anderen Headsets ohne Umgehung des DRM erlaube.

Der Revive-Hack macht Rift-Titel auf der HTC Vive lauffähig (Bild: HTC).Der Revive-Hack steht seit April zur Verfügung. Schon damals kam die Frage auf, ob Oculus etwas dagegen unternehmen werde. Denn zum einen gibt die Facebook-Tochter viel Geld für exklusive Spieletitel aus, die potenzielle Käufer zum Erwerb der Rift animieren sollen. Zum anderen hatte Oculus-Gründer Palmer Luckey Anfang des Jahres noch erklärt, dass es ihm egal sei, wenn Kunden Spiele per Mods anpassen, um sie „worauf auch immer“ zu spielen, so lange sie sie nur im Oculus-Onlineshop kaufen. Auf diese Weise würde Oculus weiter an der Software verdienen, aber seine Hardware-Plattform Rift etwas an Strahlkraft gegenüber Konkurrenten wie HTCs Vive verlieren.

Da der Revive-Hack nun aber das Oculus-DRM vollständig umgeht, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis der Rift-Hersteller reagiert und die Nutzung mit einem weiteren Systemsoftware-Update erneut unterbindet. Ob LibreVR dann noch eine andere Lösung parat hat, um Rift-Spiele weiter auf der Vive lauffähig zu machen, ist fraglich.

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ZDNet.de Redaktion

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