Categories: Sicherheit

Die meisten Sicherheitslücken stecken in Flash, Chrome und Firefox

Adobe Flash Player sowie die Browser Google Chrome und Mozilla Firefox zählen zu den Programmen, die die meisten Schwachstellen aufweisen. Das besagt die erste Ausgabe des „Vulnerabilities Barometer“ des Sicherheitsanbieters Stormshield. Es soll Privatnutzer und Unternehmen künftig vierteljährlich über IT-Gefahren informieren.

Da die Aufstellung eine ähnliche Zielsetzung verfolgt und auf ähnlichen Messmethoden beruht wie andere derartige Listen – beispielsweise von Secunia oder dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) – sind die Ergebnisse nicht überraschend. Flash Player, Chrome und Firefox waren schon zuvor als beliebte Ziele von Malware-Autoren und Hackern bekannt. Stormshields Auswertung bestätigt auch, dass bei dem ebenfalls weit verbreiteten Java die Zahl der neu entdeckten Sicherheitslücken deutlich geringer ausfällt und Microsofts Internet Explorer mittlerweile die wenigsten Schwachstellen aller gängigen Browser aufweist.

Von den von Stormshield untersuchten Programmen weisen Adobes Flash Player, Google Chrome und Mozilla Firefox die meisten Schwachstellen auf (Grafik: Stormshield).

Ungeklärt bleibt aber weiter die Frage, wie sicher die jeweilige Software tatsächlich ist. Denn um möglichst effizient zu arbeiten, konzentrieren sich Angreifer in der Regel darauf, in möglichst weit verbreiteter Software nach Lücken zu suchen, da die sich dann auf einer größeren Zahl Systeme ausnutzen lassen. So gesehen ist es auch dem Erfolg von Chrome bei den Anwendern zuzuschreiben, dass er nun unter den Top Drei der Programme mit den meisten gefundenen Schwachstellen rangiert. Und dass der Internet Explorer weniger aufweist, muss nicht nur daran liegen, dass Microsoft gründlicher arbeitet, sondern kann auch darauf zurückzuführen sein, dass ihm Angreifer und Sicherheitsforscher wegen der geringeren Verbreitung inzwischen weniger Aufmerksamkeit schenken.

Am häufigsten nutzen Angreifer Speicherfehler aus (Bild: Stormshield).Von den von Stormshield identifizierten 1175 Schwachstellen in den „gängigsten Softwareprogrammen“ finden sich 325 in Adobe Flash, 184 in Google Chrome und 162 in Mozilla Firefox. Mit 136 Lücken folgt auf Rang vier der unrühmlichen Liste mit dem Reader ein weiteres Adobe-Produkt. Es liegt damit noch vor Windows (118) dem Internet Explorer (108) und Microsoft Office (49). Auch Java (93 Schwachstellen) ist weniger anfällig als das PDF-Programm von Adobe. Gerade weil es für Letzteres zahlreiche Alternativen gibt, sollten insbesondere Nutzer, die es nicht für komplexe Formulare und Workflows benötigen, sondern lediglich PDF-Dokumente öffnen wollen, auf eine andere Software ausweichen.

71 Prozent der über die untersuchten Sicherheitslücken möglichen Angriffe werden zumindest als „kritisch“ eingestuft. Das heißt, Hacker könnten sie ausnutzen, um die Kontrolle über ein System zu übernehmen. Die am häufigsten ausgenutzten Schwachstellen sind Speicherfehler: 60 Prozent aller 1175 Lücken machen sich diese zunutze. Hier ist zudem der Anteil der Lücken besonders hoch, die als „kritisch“ eingestuft wurden. Weitere 16 Prozent der Sicherheitslecks erlauben die unbefugte Ausweitung von Zugriffsrechten.

Stormshields Statistik berücksichtigt übrigens nur Angriffe auf Windows-Plattformen. Andere Betriebssysteme wie OS X bleiben also außen vor.

[mit Material von Peter Marwan, silicon.de]

Tipp: Kennen Sie die Geschichte der Computerviren? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

WEBINAR

HPE Server der Generation 10 - Die sichersten Industrie-Standard-Server der Welt

Die neuen HPE-Server der Generation 10 bieten einen erweiterten Schutz vor Cyberangriffen. Erfahren Sie in unserem Webinar, warum HPE-Server die sichersten Industrie-Standard-Server der Welt sind und wie Sie ihr Unternehmen zu mehr Agilität verhelfen. Jetzt registrieren und Aufzeichnung ansehen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

6 Tagen ago