Der Anbieter der Messaging-App Line will nach zwei gescheiterten Versuchen im Juli zeitgleich in Tokio und New York an die Börse gehen. Er rechnet mit einem Gesamterlös von bis zu 600 Milliarden Yen (rund 5,5 Milliarden Dollar), wie die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei berichtet. Die Financial Times spricht hingegen von rund 3 Milliarden Dollar.
Es soll damals auf einem größeren Anteil Stimmrechte bestanden haben, um sich für die Zukunft vor einer möglichen feindlichen Übernahme zu schützen. Inzwischen hat Naver seine Haltung offenbar überdacht und grünes Licht für den Börsengang gegeben.
Der südkoreanische Internetkonzern hält 100 Prozent an Line, das 2011 als NHN Japan startete, ehe es sich 2013 in Line Corp umbenannte. Der Messaging-Anbieter ist ein eigenständiges Unternehmen, zugleich aber auch Navers größte Umsatzquelle.
Mit dem Geld aus dem Börsengang will Line neue Einnahmequellen erschließen und seine Nutzerbasis erweitern, die zuletzt einige Quartale in Folge stagnierte. Für das erste Quartal 2016 meldete es 218,4 monatlich aktive Nutzer. Damit ist es deutlich kleiner als etwa WhatsApp, Facebook Messenger oder WeChat in China.
Ohne Cloud-Technologie sähe der Alltag heute ganz anders aus. Dropbox, Facebook, Google und Musikdienste gäbe es nicht. Erst Cloud-Technologien haben diese Services ermöglicht und treiben heute Innovationen schneller denn je voran.
Line hat seinen Hauptsitz in Japan, agiert aber auch in Taiwan, Thailand und Indonesien erfolgreich. Vor allem in Thailand ist es auf einem guten Weg, seine Präsenz weiter auszubauen, wo es bereits jetzt mit 33 Millionen Nutzern rund 50 Prozent Marktanteil hält.
Die mobile Messaging-Plattform erlaubt nicht nur Textnachrichten und kostenlose Anrufe. Nutzer können über sie auch Bezahlungen durchführen, Essen aus Restaurants in der Nähe bestellen, Spiele spielen, Videos streamen oder nach Stellenangeboten suchen.
Der Börsengang von Line könnte der zweitgrößte Japans werden. Der größte war mit 12 Milliarden Dollar die Teilprivatisierung der Japan Post im November 2015.
[mit Material von Philip Iglauer, ZDNet.com]
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