Der Hotelbuchungsservice Booking.com ist jüngstes Ziel von Nachforschungen französischer Steuerfahnder. Wie Paris Match auf Basis einer Börseneingabe berichtet, fordert die Behörde 397,37 Millionen Euro Steuerzahlung nach.
Auch in Italien sei Booking.com Ziel von Steuerermittlungen, steht dort weiter. Das Unternehmen betont, Booking.com habe sich stets an französische und italienische Gesetze gehalten und werde voraussichtlich vor Gericht ziehen, falls es nicht gelinge, sich mit den Behörden zu einigen.
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Frankreich ist in den letzten Monaten zunehmend aggressiv gegen Steuervermeidungsverfahren multinationaler Konzerne vorgegangen. Erst vor zwei Wochen kam es zu einer Hausdurchsuchung in der Pariser Google-Zentrale. Von ihm fordert Frankreich angeblich eine Nachzahlung in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar. Reuters gegenüber erklärte der französische Finanzminister Michel Sapin, weitere solche Fälle seien durchaus möglich.
Multinationale Konzerne wie Google, Amazon und Apple nutzen verschiedene legale Tricks, um ihre Steuerzahlungen in Europa zu minimieren. Unter anderem transferieren sie Gewinne in europäische Länder mit besonders niedrigen Steuersätzen wie Irland oder Luxemburg oder in außereuropäische Steueroasen, indem dort ansässige Tochterfirmen beispielsweise Lizenzgebühren für geistiges Eigentum berechnen. Die EU-Kommission und auch einzelne Mitgliedstaaten haben angekündigt, einige dieser Steuerschlupflöcher zu schließen.
In Deutschland war Booking.com zuletzt auf Widerstand anderer Art gestoßen. Das Bundeskartellamt untersagte ihm im Dezember eine Preisparitätsklausel. Eine ähnliche Marketplace-Regel hatte Amazon 2013 in Deutschland streichen müssen.
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