Android-Geräte könnten sich im Fall eines Diebstahls oder anderweitigen Verlusts künftig komplett blockieren lassen, statt wie bisher nur lokale Daten zu löschen. Der benötigte „brick“-Befehl ist gerade per Merge ins Android Open Source Project (AOSP) eingeflossen.
Unklar ist angesichts des neuen Befehls aber noch, ob und wie Nutzer ihr Geräte einfach reaktivieren könnten, falls es in ihre Hände zurückkehrt. Die Integration der Funktion jedenfalls wäre den Geräteherstellern überlassen. Sie könnten auch die Partitionen definieren – und etwa SD-Karten einbeziehen.
Aktuell ist es mit dem Android Device Manager möglich, Geräte auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen sowie Fotos und andere Mediendateien zu löschen. Das schließt nicht notwendigerweise die SD-Card ein. Außerdem kann ein Dieb das Gerät anschließend benutzen oder verkaufen.
Die Samsung-Smartphones Galaxy S7 und S7 Edge zählen unter Privatanwendern zu den beliebtesten Android-Smartphones. Dank Samsung KNOX und dem kürzlich aufgelegten Enterprise Device Program sind sie auch für den Unternehmenseinsatz gut geeignet.
Android würde somit eine weitere Schutzschicht erweitert – und zwar insbesondere die Funktion Device Protection. Diese wurde mit Android 5.1 eingeführt. Sie entspricht US-Vorschriften, Smartphones per „Kill Switch“ aus der Ferne löschbar zu machen, um Diebe abzuschrecken. Sie verhindert ein Zurücksetzen und damit eine anschließende Nutzung mit einem anderen Konto. Dies funktioniert aber nur, wenn das Gerät mit einer PIN gesichert wurde.
Offen ist, ob Heimanwender die „brick“-Funktion nutzen werden können. Eine Komplettlöschung, einschließlich etwa des Bootloaders, wäre schließlich eine extreme Sicherheitsmaßnahme, die nicht unüberlegt oder in Panik durchgeführt werden sollte, nur weil ein Anwender möglicherweise gerade sein Gerät verlegt hat. Besonderen Nutzen verspricht sie in einem Bring-Your-Own-Device-Umfeld (BYOD), in dem die Geräte über ein Mobile Device Management (MDM) fürs Unternehmen registriert sind und verwaltet werden.
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]
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