Android 6.x Marshmallow hat seinen Marktanteil in der ersten Juni-Woche auf 10,1 Prozent erhöht. Damit verbesserte sich die Anfang Oktober letzten Jahres eingeführte Version von Googles Mobilbetriebssystem um 2,6 Punkte gegenüber Anfang Mai. Im April griffen 4,6 Prozent der Android-Nutzer mit Marshmallow auf Googles Play Store, im März 2,3 Prozent und im Februar 1,2 Prozent.
Marshmallow war damit aber auch erneut die einzige Android-Version, die ein Wachstum erzielte. Viele – aber nicht alle – neuen Smartphones kommen heute mit Android Marshmallow in den Handel. Darüber hinaus aktualisieren einige Hersteller auch vorhandene Geräte – meist allerdings nur im oberen Preissegment, wodurch viele Besitzer älterer und auch günstigerer Geräte auf neue Funktionen und oftmals auch wichtige Sicherheitspatches verzichten müssen.
Android 4.4 KitKat ist mit 31,6 Prozent (minus 0,9 Punkte) weiterhin die Nummer zwei in der Google-Statistik. Auch Android Jelly Bean mit den Versionen 4.1.x bis 4.3 liegt dank 18,9 Prozent Marktanteil immer noch deutlich vor Marshmallow. Das Minus von nur 1,2 Punkten im Vergleich zu Anfang Mai zeigt aber auch, dass offenbar nur wenige Nutzer bereit sind, ihre älteren Geräte aufzugeben und neue Smartphones mit einer aktuellen Android-Version zu kaufen. Android Jelly Bean wurde im Juni 2012 vorgestellt und zuletzt im Juli 2013 aktualisiert – Geräte mit dieser OS-Version sind in der Regel also wohl rund drei Jahre alt.
Darüber hinaus halten sich auch Android 4.0.x Ice Cream Sandwich und 2.3.x Gingerbread hartnäckig in der Statistik. Ihre Anteile gingen um 0,1 und 0,2 Punkte auf 1,9 beziehungsweise 2 Prozent zurück. Der Anteil von Android 2.2 Froyo stagniert bei 0,1 Prozent. Distributionen mit weniger als 0,1 Prozent führt Google nicht auf.
Die starke Fragmentierung der Android-Plattform ist vor allem ein Problem für Entwickler. Sie müssen ihre Anwendungen an verschiedene Bildschirmgrößen, Hardware-Komponenten und andere Faktoren anpassen, um möglichst viele Nutzer zu erreichen.
Im Gegensatz dazu läuft Apples jüngstes Mobilbetriebssystem iOS 9 rund acht Monate nach Erscheinen auf 84 Prozent aller iDevices. Das belegt Apples aktuelle Statistik, die alle iPhones, iPads und iPods Touch berücksichtigt, die am 9. Mai mindestens einmal auf den App Store zugegriffen haben. iOS 8 hält demnach noch einen Anteil von 11 Prozent, frühere Versionen kommen zusammen auf 5 Prozent.
Den Zugriff auf microSD-Cards hat Google in der jüngsten Android-Version erneut geändert. Zahlreiche Apps kommen damit noch nicht klar. Allerdings ist auch ein neues Feature hinzugekommen.
Allerdings gestaltet sich ein direkter Vergleich zwischen Android und iOS schwierig. Denn im Fall von iOS kontrolliert Apple sowohl die Hardware als auch die Software und damit den gesamten Update-Prozess von Anfang bis Ende. Bei Android stellt Google hingegen nur die Updates für sein Betriebssystem bereit. Gerätehersteller und Mobilfunkanbieter müssen jede neue Version zunächst testen und für ihre Geräte zulassen, außerdem haben sie alle ihre eigenen Zeitpläne und Fristen. Darüber hinaus hat Apple lediglich mehrere Generationen zweier ähnlicher iOS-Produkte im Angebot – das iPhone und das iPad (drei, wenn man den iPod Touch noch dazuzählen will). Der Android-Markt umfasst dagegen unzählige Smartphones und Tablets von vielen verschiedenen Herstellern. Immerhin liefert Samsung inzwischen monatliche Sicherheitsupdates für seine Flaggschiff-Modelle aus.
Die relativ geringe Verbreitung der jeweils aktuellsten Android-Version bedeutet zugleich, dass viele Geräte anfällig für Malware und Datendiebstahl sind, da Updates für Googles Mobilbetriebssystem natürlich auch sicherheitsrelevante Patches umfassen, die für ältere Versionen nicht immer separat erhältlich sind. Ein Beispiel dafür ist ein Fehler in der Browserkomponente WebView unter Android 4.3 und früher, den Google nicht beheben wird. Immerhin versorgt es aber andere Komponenten, die nicht so eng mit dem Betriebssystem verzahnt sind, über Google Play Dienste mit Sicherheitsupdates.
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