Microsoft hat ein eigenes „gebrauchsfertiges“ VM-Image von FreeBSD 10.3 für seine Cloud-Plattform Azure veröffentlicht. Es ist ab sofort im Azure Marketplace verfügbar und erleichtert es Nutzern, eine auf FreeBSD basierende Virtuelle Maschine in der Microsoft-Cloud zu betreiben. Außerdem erhalten sie bei Bedarf offiziellen Support von Microsoft.
Dem Konzern aus Redmond zufolge ist Unterstützung von FreeBSD auf Azure wichtig, weil viele führende Anbieter virtueller Appliances ihre Produkte auf dem unixoiden Betriebssystem aufbauen. Bisher hatte Microsoft FreeBSD nur unter Hyper-V offiziell unterstützt.
Als Hauptgrund für die Entwicklung eines eigenen FreeBSD-10.3-Images nennt Microsoft, dass es sicherstellen wollte, dass Kunden ein Enterprise Service Level Agreement (SLA) für FreeBSD-VMs auf Azure abschließen können. Zugleich habe es die FreeBSD Foundation von Support-Aufgaben befreien wollen.
„Um unseren Kunden ein Enterprise-SLA für ihre auf Azure laufenden FreeBSD-VMs zu garantieren, haben wir die Entwicklung, das Testen, die Veröffentlichung und die Wartung des Image übernommen – auch um die Foundation von dieser Last zu befreien. Wir werden bei zustätzlichen Investitionen in FreeBSD auf Hyper-V und Azure weiter eng mit der Foundation zusammenarbeiten“, kommentiert Jason Anderson, führender Projektmanager von Microsofts Open Source Technology Center.
Anderson weist auch darauf hin, dass Microsoft schon viele Anstrengungen unternommen habe, um Appliance-Anbieter, die häufig FreeBSD einsetzen, zu unterstützen und ihre virtuellen Appliances über den Azure Marketplace verfügbar zu machen. Die bisherige Unterstützung von FreeBSD unter Hyper-V zielte darauf ab, sicherzustellen, dass die Produkte der Appliance-Partner flüssig auf Azure funktionieren, die Hyper-V nutzen.
Justin T. Gibbs, President der FreeBSD Foundation, bezeichnete Microsoft jüngste Bemühungen als „bedeutenden Meilenstein“ für die FreeBSD Community. Mit Ausnahme weniger Fehlerkorrekturen floss der Großteil von Microsofts Arbeit am FreeBSD-Kernel Anderson zufolge in FreeBSD 10.3 ein, sodass auch diejenigen Nutzer davon profitieren, die das Image direkt über die FreeBSD Foundation beziehen.
Ähnlich war Microsoft schon bei der Integration von Servicekomponenten für Hyper-V in FreeBSD vorgegangen, die Teil des jüngsten Release des Betriebssystems sind. Laut Microsoft war dies nur möglich, weil die FreeBSD Foundation sowohl den Kernel als auch zugehörige Treiber und Bibliotheken betreut – im Gegensatz zu Linux, dessen Kernel verschiedene Distributionen nutzen.
Microsoft will auch in Zukunft weiter zu FreeBSD beitragen. Außer an neuen Hyper-V-Funktionen arbeitet beispielsweise auch an der Steigerung der Storage-Leistung. „Wir beabsichtigen, auf dem neuesten Stand zu bleiben und die jüngsten Releases kurz nach ihrer Veröffentlichung durch das FreeBSD Release Engineering Team bereitzustellen“, so Anderson.
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]
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