Lenovo hat mit dem Phab 2 Pro ein erstes Smartphone vorgestellt, das eine von Google unter dem Codenamen Project Tango entwickelte 3D-Technik für Augmented Reality unterstützt. Durch eine Kombination von Sensoren und Software ist es in der Lage, die Umgebung zu erfassen und abzubilden. Beispielsweise lassen sich mit ihm die genauen Abmessungen eines Raumes ermitteln.
Angekündigt hatte Lenovo das um einen Sinn für Raum und Bewegung erweiterte Mobilgerät schon im Januar auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas. Damals nannte es als Einführungstermin „Sommer 2016“ und einen Preis von höchstens 500 Dollar. Jetzt teilte der Hersteller mit, dass das Phab 2 Pro ab September für 499 Euro in den Handel kommen wird.
Beispielsweise sollen Nutzer das Phab 2 Pro dafür verwenden können, ihr Zuhause umzugestalten, indem sie Möbel in ihrem Wohnzimmer oder ihrer Küche visualisieren. Die US-Baumarktkette Lowe’s bietet bereits eine passende App an, mit der sich ein Raum ausmessen und anschließend zeigen lässt, wie Haushaltsgeräte und Einrichtungen oder Oberflächen in einem Raum aussehen und zusammen passen. Die geplante App GuidiGo soll zudem Augmented-Reality-Museumstouren ermöglichen. Weitere mögliche Einsatzgebiete der Tango-Technik sind der Bildungsbereich oder AR-Gaming.
Tango basiert Lenovo zufolge auf drei Kerntechnologien: Bewegungsverfolgung, Tiefenwahrnehmung und Lernfähigkeit bei der Erfassung der Umgebung. Das Smartphone nimmt die eigene Position mittels Bewegungsverfolgung in 3D wahr. Tango teilt ihm zudem automatisiert seinen Standort mit und lernt so seine Umgebung mit jeder Bewegung besser kennen. Die Tiefenwahrnehmung ermöglicht es, die Gegebenheiten der Umgebung zu analysieren, indem es Oberflächen und Hindernisse erkennt. Über Sensoren, die mehr als 250.000 Messungen pro Sekunde durchführen, kann das Phab 2 Pro auf diese Weise seine Umgebung und umliegende Objekte erfassen und visualisieren.
Die übrige technische Ausstattung des ersten Tango-Smartphones entspricht der eines aktuellen Oberklassegeräts. Sein 6,4 Zoll großes und an den Seiten leicht abgerundetes Assertive-Display löst 2560 mal 1440 Bildpunkte auf und passt sich automatisch an unterschiedliche Lichtbedingungen an. Als Prozessor kommt Qualcomms Octa-Core-Chip Snapdragon 652 in der Tango Edition zum Einsatz. Ihm stehen 4 GByte RAM und 64 GByte Speicher zur Seite.
Für Foto- und Videoaufnahmen (bis 4K) bietet das Phab 2 Pro eine 16-Megapixel-Hauptkamera, deren Autofokus das Motiv in 0,3 Sekunden scharf stellen soll. Videotelefonie und Selbstporträts sind mit einer frontseitigen 8-Megapixel-Kamera möglich. Drei Mikrofone mit räumlicher Erfassung und Rauschunterdrückung erlauben zusammen mit Dolby Audio Capture 5.1 die Aufzeichnung von 5.1-Kanal-Surround-Sound. Dolby Atmos soll zudem für guten Klang sorgen.
Die gesamte Technik bringt Lenovo in einem 8,9 Millimeter dicken Unibody-Gehäuse aus Aluminium unter. Auf dessen Rückseite findet sich auch ein Fingerabdruckscanner, mit dem beispielsweise das Smartphone entsperrt werden kann. Der fest verbaute Akku hat eine Kapazität von 4050 mAh und lässt sich dank Turbo-Charge-Funktion schnell laden. Angaben zur Laufzeit macht der Hersteller nicht. Als Betriebssystem dient Android.
Die Samsung-Smartphones Galaxy S7 und S7 Edge zählen unter Privatanwendern zu den beliebtesten Android-Smartphones. Dank Samsung KNOX und dem kürzlich aufgelegten Enterprise Device Program sind sie auch für den Unternehmenseinsatz gut geeignet.
Neben dem Phab 2 Pro, das in „Champagne Gold“ und „Gunmetal Grey“ in den Handel kommen wird, hat Lenovo auch die Varianten Phab 2 Plus und Phab 2 angekündigt. Sie werden ebenfalls mit einem 6,4-Zoll-Display ausgestattet und ab September weltweit verfügbar sein. Die Preise betragen 299 respektive 199 Euro kosten.
Eine Besonderheit des Phab 2 Plus ist die Kameraausstattung: Es bietet gleich zwei rückseitige 13-Megapixel-Modelle mit schnellem Autofokus, lichtstarker f/1.8-Blende und Fujitsus Bildsignalprozessor Milbeaut, der Lenovo zufolge auch in Leica-Kameras verbaut ist. Dank eines manuellen Aufnahmemodus, können Nutzer Werte wie Weißabgleich oder Belichtungszeit von Hand festlegen. Das Phab 2 kommt hingegen nur mit einer einzelnen 13-Megapixel-Kamera. Sein 16 GByte großer Speicher lässt sich mittels MicroSD-Karte erweitern.
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