Hacker bieten 51 Millionen File-Sharing-Konten zum Verkauf an

Im sogenannten Dark Web bieten Hacker aktuell Kontodetails von 51 Millionen Nutzern des im Mai geschlossenen File-Sharing-Diensts iMesh an. LeakedSource, das zuletzt an der Veröffentlichung von Daten von Twitter– und LinkedIn-Nutzern beteiligt war, liegt nach eigenen Angaben eine Kopie der Datenbank vor. Die Daten sollen aus einem Einbruch in die Computersysteme von iMesh im September 2013 stammen.

Das in New York ansässige iMesh bot seit mehr als zehn Jahren einen Peer-to-Peer-Dienst für den Austausch von Musik- und Videodateien an. Auf seinem Höhepunkt im Jahr 2009 war iMesh der drittgrößte Dienst dieser Art in den USA. Im Mai stellte iMesh jedoch überraschend seine Dienste ein.

Laut ZDNet USA, das einen Teil der Datenbank zur Prüfung erhalten hat, finden sich darin neben Nutzernamen und E-Mail-Adressen auch Passwörter. Letztere sind nur mit dem heute leicht knackbaren Algorithmus MD5 geschützt. iMesh hat 2013 aber auch Details wie IP-Adressen, Registrierungsdaten und andere Informationen verloren.

Roi Zemmer, Chief Operating Officer von iMesh, erklärte in einer E-Mail, ihm seien keine Hackerangriffe auf iMesh bekannt. Das Unternehmen nutze zudem Verfahren zum Schutz von Nutzerdaten, die dem Stand der Technik entsprächen. Er wollte auch nicht bestätigen, ob die von LeakedSource bereitgestellten Daten echt sind.

Versuche von ZDNet.com, die Echtheit der Daten zu verifizieren, blieben ebenfalls erfolglos, da die kontaktierten Nutzer nicht geantwortet haben. Allerdings sind die jüngsten Daten inzwischen auch fast drei Jahre alt.

ANZEIGE

Das Samsung Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge im Business-Einsatz

Die Samsung-Smartphones Galaxy S7 und S7 Edge zählen unter Privatanwendern zu den beliebtesten Android-Smartphones. Dank Samsung KNOX und dem kürzlich aufgelegten Enterprise Device Program sind sie auch für den Unternehmenseinsatz gut geeignet.

Einer Analyse von LeakedSource zufolge registrierten sich 2009 9,4 Millionen neue Nutzer bei iMesh. 2013 seien es nur noch 2,5 Millionen gewesen. 13 Millionen Konten gehören Nutzern aus den USA. Fast 4 Millionen Konten ordnet LeakedSource Anwendern in der Türkei und 3,6 Millionen britischen Nutzern zu. Deutschland liegt in der Statistik auf Rang 6 mit 2 Millionen Betroffenen.

Die Datenbank zeigt aber auch, dass viele Nutzer das Thema Sicherheit nicht sehr ernst nehmen und sehr leicht zu erratende Passwörter verwenden. Die Top 10 belegen 123456, 123456789, 1234, 12345, password, 12345678, 1234567, 123123, 111111 und 000000. Für diese „außergewöhnlichen“ Kennwörter entschieden sich rund 2 Millionen der 51 Millionen iMesh-Nutzer.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

Tipp: Kennen Sie die berühmtesten Hacker? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago