Hacker „Peace“ kündigt Veröffentlichung von einer Milliarde Anmeldedaten an

Der Hacker „Peace“, der im Dark Web über den Schwarzmarkt TheRealDeal unter anderem Daten von LinkedIn– und Twitter-Nutzern verkauft, hat weitere Veröffentlichungen angekündigt. In einem Interview mit Wired antwortete er auf die Frage, ob er weitere Sammlungen anbieten werde: „Ja, etwa eine weitere Milliarde Nutzer oder so.“ Auch diesen Daten wurden ihm zufolge in den Jahren 2012 und 2013 erbeutet.

Zu den betroffenen Diensten machte der Hacker auf Nachfrage jedoch keine Angaben. „Das kann ich jetzt nicht sagen. Ich möchte nicht, dass die Firmen einen Vorsprung erhalten und Passwörter zurücksetzen.“ Es handele sich aber in erster Linie um Zugangsdaten für Social Media und E-Mail-Dienste.

Datenbanken von sieben Websites oder Diensten enthielten jeweils mehr als 100 Millionen Nutzer. Dazu kämen weitere fünf mit je 20 bis 60 Millionen Nutzern. Seine Ankündigung, wahrscheinlich jede Woche eine Datenbank zu veröffentlichen, kam er dem Anfang vergangener Woche geführten Interview nach: Seit Donnerstag letzter Woche sind Daten von 32 Millionen Twitter-Nutzern im Umlauf.

Peace äußerte sich auch nicht zu der Frage, wie es gelungen sei, all diese Websites zu kompromittieren. Er räumte aber ein, in Russland zu leben und Teil einer Gruppe russischer Hacker gewesen zu sein, die sich irgendwann aufgelöst habe. Sie sei für die Einbrüche bei LinkedIn, MySpace und Tumblr verantwortlich. Die Daten seien anfänglich nur für die Zwecke der Gruppe benutzt worden oder an Personen veräußert worden, die sie nicht weitergegeben hätten. Eine Veröffentlichung der Daten hätte deren Wert deutlich reduziert.

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Er selbst habe nach dem Zerfall der Gruppe festgestellt, dass ehemalige Mitglieder mit dem öffentlichen Verkauf der Daten begonnen hätten. Daraufhin habe auch er angefangen, über den Schwarzmarkt TheRealDeal die Daten aus seinem Bestand anzubieten. Der Verkauf der LinkedIn-Daten habe ihm rund 15.000 Dollar eingebracht. Die Daten von MySpace- und Tumblr-Nutzern habe er für zusammen 20.000 Dollar verkauft. Für den Preis sei unter anderem entscheidend, wie gut die Passwörter verschlüsselt seien.

Der Hacker ist dem Bericht zufolge davon überzeugt, dass Strafverfolgungsbehörden ihn nicht finden werden. „Es gibt kein Risiko für mich, weil sie nichts machen können. Wie ich schon sagte, schnelles Geld in einem Monat.“ Für den Fall, dass Ermittler doch auf seine Spur kämen, habe er vorgesorgt.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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