Categories: E-CommerceMarketing

Musikdienst Rhapsody benennt sich in Napster um

Napster trägt diesen Namen jetzt auch in den USA. Der Musikstreaming-Anbieter Rhapsody, dessen Angebot in Europa seit Jahren Napster heißt, verwendet künftig überall den Namen des 2011 übernommenen ehemaligen Filesharing-Diensts. Das teilt er in einem äußerst kurz gehaltenen Blogbeitrag mit.

Die wenigen verfügbaren Informationen lauten: „Keine Änderungen an Euren Abspiellisten, Favoriten, Alben und Künstlern. Gleiche Musik. Gleicher Service. Gleicher Preis. Zu 100 Prozent die Musik, die Ihr liebt. Mehr demnächst!“

Für Rhapsody ist es nicht der erste Namenswechsel. Es wurde 2001 als Listen.com gegründet, und zwar als Joint-Venture von RealNetworks und Viacom, dem Mutterkonzern von MTV Networks. Mitte Februar 2010 gliederten sie den Musikdienst aus; RealNetworks gab seine Kontrollmehrheit auf. Zum Zeitpunkt der Napster-Übernahme, also im Jahr 2012, war es Weltmarktführer für Musikstreaming.

The Verge nennt es eine „bizarre Entscheidung“ von Rhapsody, sich nach einem Dienst zu benennen, der wie kein anderer für „zügelloses Filesharing und Musikpiraterie“ steht. Es scheint dabei nicht zu bedenken, dass Napster auch einen Komfort beim Musikhören übers Internet brachte, den heutige Streamingdienste nachahmen, die zusätzlich natürlich von größeren verfügbaren Bandbreiten profitieren. Auch das Konzept einer übers Internet jederzeit verfügbaren umfassenden Musikbibliothek, das heute Geschäftsmodell sämtlicher Streaminganbieter von Apple bis Spotify ist, lernten viele erstmals durch Napster kennen.

ANZEIGE

So lassen sich Risiken bei der Planung eines SAP S/4HANA-Projektes vermeiden

Ziel dieses Ratgebers ist es, SAP-Nutzern, die sich mit SAP S/4HANA auseinandersetzen, Denkanstöße zu liefern, wie sie Projektrisiken bei der Planung Ihres SAP S/4HANA-Projektes vermeiden können.

Der Fall Napster machte auch klar, dass das bestehende Urheberrecht im Internet an seine Grenzen stieß: Schließlich interpretierten viele User die Weitergabe von Musiktiteln als Privatkopie unter Freunden. Und vor allem war es schlicht gar nicht möglich, für den Komfort von Napster zu bezahlen. Vielmehr musste man noch komplette CDs kaufen, und wer mehr als 30-Sekunden-Auszüge probehören wollte, musste einen Plattenladen aufsuchen. Kein Wunder also, dass von der Schließung von Napster 2001 geschätzte 1,1 Millionen Deutsche betroffen waren.

In Deutschland kostet die heutige Napster-Music-Flatrate monatlich 9,95 Euro. Sie kann auf Desktop-Computer, Tablet und Smartphone genutzt werden, außerdem etwa via Xbox 360 und Smart-TVs von LG. Der erste Monat ist kostenlos. Ein dauerhaft werbefinanziertes Angebot gibt es hingegen nicht. Mitte 2015 hatten 3 Millionen Anwender weltweit Napster beziehungsweise Rhapsody abonniert.

Tipp: Kennen Sie die größten Technik-Flops der IT-Geschichte? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 14 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

2 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im ersten Fiskalquartal

Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…

3 Tagen ago

Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

3 Tagen ago

Firefox 132 schließt elf Sicherheitslücken

Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…

3 Tagen ago

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

3 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

4 Tagen ago