IBM erstellt mit Big Data hyperlokale Wetterberichte

IBM hat zusammen mit The Weather Company ein Modell für hyperlokale Wettervorhersagen mit einer Genauigkeit von 0,2 bis 1,2 Meilen (rund 300 bis 1900 Meter) erstellt. Es heißt Deep Thunder und wurde mit historischen Wetterdaten versorgt, um seine Vorhersagen entsprechend Algorithmen für Maschinenlernen zu verbessern.

Die Prognosen beziehen etwa Umweltdaten wie Vegetation und Bodenbeschaffenheit ein. Alle drei Stunden wird eine neue, jeweils nur kurzfristige Vorhersage erstellt, die Geschäftskunden abonnieren können. Dazu wertet The Weather Company zusammen mit IBM über 100 Terabyte an Daten täglich aus.

Im Oktober 2015 hatte IBM die B2B-Sparte von The Weather Company gekauft. Das Wall Street Journal schätzte den Preis damals auf 2 Milliarden Dollar. IBM übernahm auch die Domain weather.com, nicht aber den Fernsehsender. Deep Thunder ist das erste Resultat der Übernahme. Allerdings hatten beide im März zuvor eine Zusammenarbeit im Bereich IoT angekündigt: IBM wollte seine Datenanalysen um Kontextdaten wie das Wetter anreichern.

„The Weather Company hat sich bedingungslos darauf konzentriert, die Atmosphäre zu kartografieren, während IBM ein Pionier der Entwicklung von Techniken ist, die extrem kleine Details nutzen, um auf hyperlokaler Ebene die Genauigkeit für kritische Entscheidungen zu erhöhen“, heißt es in einer Erklärung. Zudem könne Deep Thunder Firmen helfen, die Auswirkungen selbst geringfügiger Temperaturvariationen abzuschätzen. Dies erlaube Händlern eine bessere Inventarplanung, Versicherungen könnten besser abschätzen, ob Schadensersatzansprüche berechtigt sind, und ein Versorgungsunternehmen seine Reparaturtrupps besser einsetzen.

HIGHLIGHT

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„Das neue, kombinierte Vorhersagemodell, das wir heute einführen, wird eine ideale Plattform abgeben, um unsere wichtigsten Dienste herauszustellen – die Auswirkungen des Wetters zu verstehen und Handlungsempfehlungen für Geschäfts- und Branchenanwendungen abzugeben“, kommentierte Mary Glackin von The Weather Company.

Die Bedeutung von Daten und ihrer Auswertung durch Künstliche Intelligenz haben zuletzt auch Microsofts Übernahme von LinkedIn und die daraus folgenden Kursgewinne von Twitter illustriert. IBM ist mit Watson Analytics einer der führenden Anbieter in diesem Bereich. Seine Vorhersagen könnten künftig wohl auch ein Werkzeug für ambitionierte kleinere Firmen sein. Im März hatte Mastercard eine Partnerschaft mit Big Blue angekündigt, in deren Rahmen es kleinen und mittelgroßen Händlern Zugriff auf Big-Data-Analysen mit IBM Watson anbietet. Das Produkt soll ab Mitte 2016 im Abomodell an Händler vertreiben werden, die Mastercard akzeptieren. Sie werden dann in Echtzeit Einblicke in Umsatz, Marktanteile, Zusammensetzung ihrer Kundschaft und das Wettbewerbsumfeld erhalten.

[mit Material von Stephanie Condon, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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