Microsoft-Tool entfernt Bloatware

Microsoft testet ein Tool, das eine aktuelle Version von Windows 10 neu aufsetzt und dabei jegliche vorinstallierte Software der PC-Hersteller auslässt. Die saubere Neuinstallation soll auf relativ einfache Weise einen „frischen Start“ geben und die oft ebenso ärgerliche wie unsichere Bloatware entfernen. Es ist zunächst nur für Teilnehmer des Windows-Insider-Programms verfügbar.

Ein aktualisierter Forumsbeitrag nennt als eine der derzeitigen Voraussetzungen ein Insider Preview Build 14342 oder höher, um das Tool einsetzen zu können. Das Tool ist über die Einstellungen zugänglich, muss aber selbst erst heruntergeladen werden. Seine Aufgabe ist es sodann, für den Download eines aktuellen Test-Builds von Windows 10 im Fast Ring des Insider-Programms zu sorgen und das Betriebssystem neu aufzusetzen. Nicht immer ist es dabei möglich, die persönlichen Daten zu erhalten. Während der Testphase garantiert Microsoft nicht, dass alle digitalen Lizenzen erhalten bleiben und bezahlte Apps oder Inhalte weiterhin genutzt werden können.

In jedem Fall werden alle Anwendungen entfernt, die nicht standardmäßig mit Windows kommen – einschließlich anderen Microsoft-Anwendungen wie Office. Außerdem entfernt es die meisten vorinstallierten Anwendungen wie die von OEM-Herstellern, Support-Anwendungen sowie Treiber. Entfernte Anwendungen können nicht automatisch, sondern nur manuell neu installiert werden. Nach der vollständigen sauberen Neuinstallation ist zudem erforderlich, über Windows Update aktuelle Treiber zu besorgen. Microsoft empfiehlt darüber hinaus, die Website des PC-Herstellers zu besuchen und sich dort über aktualisierte Treiber zu informieren.

Dennoch verspricht Microsoft mit dem Tool einen wesentlich einfacheren Weg als zuvor, um das System neu aufzusetzen. Eine saubere Neuinstallation kann sinnvoll sein, um sich die oft lästige Bloatware zu ersparen, aber auch aus Sicherheitsgründen. Selbst namhafte Hersteller wie Asus, Acer, Dell, HP und Lenovo liefern Rechner mit unsicherer Bloatware aus.

HIGHLIGHT

iOS 10 erlaubt das Entfernen von System-Apps

iPhone-Nutzer können mit iOS 10 insgesamt 23 vorinstallierte Apps vom Homescreen entfernen. Viel Speicher lässt sich dadurch aber nicht einsparen, da die Apps offenbar nicht gelöscht werden. Zudem kommt es derzeit noch zu Problemen.

Duo Labs untersuchte die von führenden PC-Herstellern vorinstallierte Software und stieß dabei auf gravierende Sicherheitslücken. Die Sicherheitsfirma fand in der so genannten Bloatware jeweils mindestens eine mit hohem Risiko verbundene Schwachstelle. Anlass ihrer Untersuchung waren im letzten Jahr enthüllte Gefährdungen durch eDellRoot sowie die von Lenovo installierte Adware Superfish.

Als das mit Abstand gefährlichste Einfallstor zeigten sich die jeweils mit installierten Update-Tools von Drittanbietern. Bei allen betrachteten Herstellern war in der Standardkonfiguration mindestens ein solches Tool vorhanden. Selbst von Microsoft als Signature-Edition-Systeme angebotene Rechner kamen laut Duo Labs oft in Begleitung von OEM-Tools. Microsoft verspricht für solche „unverfälschten“ Systeme, dass „keine Testsoftware von Drittanbietern, Junkware, zusätzliche Symbollisten oder Bildschirmschoner“ vorinstalliert sind.

Microsofts Tool soll in Zukunft jeweils aktuelle Builds für die saubere Neuinstallation auswählen einschließlich dem offiziellen Anniversary Update, wenn es freigegeben wird. Das Windows 10 Anniversary Update wird voraussichtlich um den 29. Juli dieses Jahres verteilt werden.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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