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Unicode 9.0: Apple und Microsoft verhindern Gewehr-Emoji

Apple und Microsoft haben ihren Einfluss in der Standardisierungsorganisation Unicode geltend gemacht, um ein Gewehr-Emoji zu verhindern. Die Darstellung eines Gewehrs war bereits als neues Emoji für 2016 eingeplant. Vor allem Apple wandte sich vehement gegen das neue Symbolzeichen im Zeichensatz Unicode 9.0. Das berichtet BuzzFeed und beruft sich auf Personen, die bei der vierteljährlichen Unicode-Versammlung anwesend waren.

Der iPhone-Hersteller eröffnete demnach die Debatte über das Gewehr-Symbol und fand die Unterstützung von Microsoft. Es gelang den beiden Technikfirmen, die übrigen stimmberechtigten Mitglieder rasch zu überzeugen. Niemand schien besonderen Wert auf das Emoji zu legen, und es kam zu einer einmütigen Entscheidung. Ebenfalls abgewiesen wurde eine vorgeschlagene Darstellung des „modernen Fünfkampfs“ mit einem Mann, der eine Pistole abfeuert. Zur Entscheidung trug vielleicht auch bei, dass bereits eine Pistole als Emoji verfügbar ist.

Kein Gewehr, aber Pistole im Unicode-Zeichensatz (Screenshot: ZDNet.de)

Apple verfügt im Unicode-Konsortium über erheblichen Einfluss, da Millionen Anwender Emojis auf seinen Softwareplattformen einsetzen. Zu den zwölf voll stimmberechtigten Mitgliedern gehören außerdem Google, Microsoft, Facebook, Yahoo, Oracle und IBM. Eine öffentliche Erklärung zum verhinderten Gewehr-Symbol gab keine der beteiligten Firmen ab. Als Grund ist die wiederholte Nutzung des in den USA leicht zu erwerbenden Gewehrs AR-15 – als M-16 auch das Sturmgewehr der US-Armee – für Massenmorde anzunehmen. Zuletzt kam ein solches Gewehr beim Angriff auf einen Nachtclub in Orlando zum Einsatz, bei dem 49 Menschen zu Tode kamen.

Noch im April zeigte die Unicode-Website unter den Emoji-Kandidaten drei verschiedene Darstellungen eines Gewehrs. Für die mögliche Nutzung wurden Begriffe wie Treffsicherheit, Sportschießen und Jagd angegeben. „Einige stören sich an der Aufnahme des Gewehrs als Kandidat, aber ein Grund dafür ist Schießen als olympischer Sport“, wehrte Unicode-Präsident Mark Davis gegenüber der New York Times zunächst die aufkommende Kritik ab.

„Ich glaube, wir sehen hier beim Gewehr, dass diese großen Anbieter und Technikfirmen tatsächlich erkennen, wie wichtig diese Emojis geworden sind“, zitiert BuzzFeed ein Unicode-Mitglied. Auch ein offizielles Unicode-Dokument geht auf diese Thematik ein: „Emojis finden mehr öffentliche Aufmerksamkeit: Mehr öffentlichen Druck, sie zu implementieren, aber auch mehr kritische Prüfung durch die Öffentlichkeit.“

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ZDNet.de Redaktion

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