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Bericht: Huawei arbeitet an eigenem Mobilbetriebssystem

Huawei bereitet eine Alternative zu Googles Mobilbetriebssystem Android vor. Das berichtet The Information mit Verweis auf drei unabhängige Quellen. Es will angeblich für den Fall gewappnet sein, dass Google seinen Partnern zusätzliche Pflichten auferlegt.

Angeblich hat der chinesische Smartphone-Hersteller dafür ein Team zusammengestellt, das eine Reihe ehemaliger Nokia-Mitarbeiter umfasst. Die Arbeiten an dem Betriebssystem sollen sich in einem sehr frühen Stadium befinden. Noch gilt die Priorität laut The Information der Android-Benutzeroberfläche Emotion UI.

Das Unternehmen hat dem Artikel zufolge die langjährige Apple-Designerin Abigail Brody eingestellt, die Huaweis Smartphone-Software paradoxerweise weniger wie Apples aussehen lassen soll. Bisher wurde Huawei häufig nachgesagt, Elemente von Apples iOS übernommen zu haben. Es wird erwartet, dass Brody Funktionen einführt, die mehr denen anderer Android-Smartphones ähneln als solchen in iOS, aber mit Huaweis eigenem Flair versehen sind.

Im Jahr 2012 waren schon einmal Gerüchte aufgekommen, Huawei entwickle ein eigenes Mobilbetriebssystem. Das Unternehmen bestritt damals solche Pläne.

HIGHLIGHT

Android und das Update-Problem

Nach der "Mutter aller Sicherheitslücken" in 2015, dem sogenannten Stagefright-Bug, versprachen die Hersteller Besserung in Form von monatlichen Sicherheitsupdates. Allerdings gibt es nur wenige Firmen, die diese Ankündigung in die Tat umgesetzt haben.

Mit einem eigenen OS würde Huawei möglicherweise einen ähnlichen Weg wie Samsung mit Tizen gehen. Vor wenigen Tagen kursierte das Gerücht, Samsung wolle Tizen für alle seine Produkte verwenden. Ziel sei es, die Abhängigkeit von Google zu verringern. Einem Manager des Unternehmens zufolge braucht Samsung ein eigenes Ökosystem. Ohne sieht er für Samsung keine Zukunft.

Googles Android-Klauseln haben dieses Jahr zu einer Kartelluntersuchung durch die EU-Kommission geführt. Die Kommission beanstandet erstens, dass Google als Lizenzbedingung vorschreibt, dass Endgerätehersteller auch einen Katalog seiner Apps geschützt vorinstallieren müssen, wenn sie Googles Android-Distribution nutzen möchten. Darunter ist auch der Browser Chrome. Standardsuche müsse die von Google sein.

Außerdem hindert Google zweitens angeblich „Hersteller am Verkauf von intelligenten Mobilgeräten mit konkurrierenden Betriebssystemen, die sich auf den offenen Android-Quellcode stützen“: Will ein Hersteller Google-Anwendungen wie Play Store oder die Suche auf einem seiner Geräte vorinstallieren, verlangt Google den Abschluss eines „Anti-Fragmentation Agreement“, das den Verkauf mit Android-Forks betriebener Geräte untersagt. Und drittens bietet es „Herstellern und Betreibern von Mobilfunknetzen finanzielle Anreize, wenn sie ausschließlich die Google-Suche auf ihren Geräten vorinstallieren.“

[mit Material von Christian Schartel, Übergizmo.de]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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