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Künstliche Intelligenz RankBrain bearbeitet nun alle Google-Suchanfragen

Sämtliche Suchanfragen bei Google laufen inzwischen über ein System für Maschinelles Lernen namens RankBrain. Das geht aus einen Bericht bei Backchannel hervor; SearchEngineLand ist darauf aufmerksam geworden.

Es ist die erste Angabe zur Rolle von RankBrain seit Oktober 2015. Damals teilte Google mit, RankBrain komme für einen bedeutenden Anteil der Suchanfragen zu Einsatz, nämlich 15 Prozent. Inzwischen ist sein Vertrauen in die Künstliche Intelligenz aber offenbar noch deutlich gestiegen.

Das hat auch Auswirkungen auf die Folge der Ergebnisse, wie der für Googles Machine-Learning-Projekte Verantwortliche, Jeff Dean, gegenüber Backchannel sagte: RankBrain sei „an jeder Anfrage beteiligt“, es beeinflusse „wohl nicht jede Anfrage, aber wahrscheinlich sehr viele.“

Diese Aussage lässt Rückschlüsse auf die Funktionsweise von RankBrain zu, von dem schon früher gesagt wurde, es diene mehr der Verfeinerung von Suchanfragen: Google versucht damit offenbar, die Absicht des Suchenden besser zu erfassen. Diese Unterstützung ist für viele Anfragen hilfreich, aber nicht für alle.

Das heißt, dass RankBrain in einigen Fällen Suchanfragen umformulieren wird, um sie eindeutiger zu machen, statt die Reihenfolge der Ergebnisse zu beeinflussen. Zugleich ist RankBrain aber auch ein tatsächlicher Ranking-Faktor. SearchEngineLand glaubt, dass Suchmaschinenoptimierer trotzdem vorerst keine Konsequenzen ziehen müssen: Dazu gebe es einfach zu wenig Informationen. Auch bei Google verstünden die wenigsten, was genau RankBrain eigentlich mache.

Chef der Google-Suche ist seit Februar 2016 ein Spezialist für Künstliche Intelligenz, John Giannandrea. Er war 2010 zu Google gestoßen, als dieses Metaweb Technologies übernahm, zu dessen Gründern er zählte. Seine Faktendatenbank Freebase bildete die Grundlage für den Knowledge Graph mit hunderten Millionen Einträgen, die Google für semantische Suche nutzt. In der KI-Abteilung war er zuletzt in der Tat für RankBrain zuständig.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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