Durchgesickerte Dokumente geben erstmals einen Einblick in Amazons Geschäft mit so genannten Dash-Buttons. Das Wall Street Journal hat Dokumente eingesehen, denen zufolge Firmen dem E-Commerce-Konzern 15 Dollar je verkauftem Button bezahlen und ihn zudem mit 15 Prozent an allen folgenden Umsätzen beteiligen.
Mit einem daumengroßen, funkfähigen Dash-Button lassen sich Verbrauchsmaterialien nachbestellen. Er kann dazu an Ort und Stelle angebracht werden – etwa an der Waschmaschine für Waschpulver oder am Wickeltisch für Windeln. Geht die Reserve zu Ende, drückt der Nutzer auf den Knopf und muss sich nicht merken, später eine Bestellung durchzuführen.
Kaum vorstellbar, dass dieses Geschäftsmodell funktioniert, zumindest Amazon zitiert aber zufriedene Kunden. Und das Wall Street Journal schreibt, der E-Commerce-Anbieter werde das Programm demnächst um weitere Marken ergänzen. Viele wollten einfach erst einmal sicherheitshalber vertreten sein, falls Amazon damit erfolgreich sei – und um den Kontakt zu Amazon zu halten. Auch als Marketing schade eine Teilnahme wohl kaum. Amazon sei den Firmen zudem entgegengekommen und habe eine Mindestsumme von 200.000 Dollar aufgegeben.
Von den Endverbrauchern erhebt Amazon ebenfalls eine Gebühr: Sie müssen für einen Dash-Button jeweils 4,99 Dollar zahlen, die ihnen aber auf spätere Bestellungen angerechnet werden. Nur Prime-Kunden können Dash-Buttons bestellen, und es gibt sie bisher nur auf der US-Site Amazon.com.
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Die exakte Bestellmenge und den Produkttyp muss der Kunde in der Amazon-App für Android oder iOS festlegen. Der Lieferservice lässt sich so einstellen, dass immer nur eine Sendung kommt, egal wie oft der Button (vielleicht von unterschiedlichen Personen) gedrückt wurde. Die Kommunikation erfolgt über ein WLAN-Netz. Eine grüne Leuchte zeigt an, dass die Bestellung erfolgreich war.
Ein Kunde, der ohne Preis- und Markenrecherche immer die gleichen Original-Verbrauchsmaterialien kauft, also auch nie die Marke für Toilettenpapier oder Reinigungsmittel wechselt, dürfte Amazons Ideal und dem seiner Dash-Partner entsprechen, aber in der Praxis eher selten sein. Zudem könnten andere vernetzte Geräte die Funktion eines Dash-Buttons problemlos übernehmen, darunter das Lautsprechersystem Amazon Echo, das eine Bestellung per Sprachbefehl ermöglicht. Ein für die Küche bestimmtes Pendant mit Bildschirm etwa für die Anzeige von Rezepten ist Berichten zufolge bereits in Arbeit.
[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]
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