Die Europäische Union hat angeblich Maßnahmen eingeleitet, die in eine weitere Kartelluntersuchung gegen Google münden könnten. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf drei mit den Ermittlungen vertraute Quellen. Das somit möglicherweise dritte Kartellverfahren beschäftigt sich demnach mit Googles Werbediensten wie AdWords.
Online-Werbung ist Googles wichtigste Einnahmequelle. Sie steuerte zwischen Januar und März beispielsweise 18 Milliarden Dollar zum Quartalsumsatz von 20 Milliarden Dollar bei. Davon wiederum entfielen 14 Milliarden Dollar auf Anzeigenprogramme wie AdWords. Ein Verfahren, das Googles Werbegeschäft betrifft, könnte sich sehr konkret auf die Einnahmen des Konzerns auswirken.
Die Untersuchungen zu Googles Werbeverträgen mit Websiteanbietern laufen schon seit mehr als fünf Jahren. Das Unternehmen soll seinen Kunden unter anderem die Nutzung von Werbediensten der Konkurrenz untersagen. Schon 2013 bot Google an, seine Kunden nicht mehr zur Anzeige von Suchwerbung zu zwingen, wenn sie ein Google-Suchfeld in ihre Seiten integrieren.
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Die beiden anderen Geschäftsbereiche, mit denen sich Brüssel beschäftigt, sind Android und Internetsuche. So soll Google seine „beherrschende Stellung auf den Märkten für allgemeine Internet-Suchdienste im Europäischen Wirtschaftsraum“ missbrauchen. Durch die Bevorzugung des eigenen Preisvergleichsdiensts Google Shopping soll sich das Unternehmen einen unfairen Vorteil verschaffen. Außerdem soll Google den Herstellern von Android-Geräten und Mobilfunknetzbetreibern Beschränkungen auferlegt haben, um beispielsweise den Einsatz seiner Suche als Standardsuche zu sichern.
Das offizielle EU-Kartellverfahren gegen Google läuft seit April 2015. Die Kommission untersucht Google aber schon seit fünf Jahren und hat in dieser Zeit dreimal eine Einigung angestrebt – zuletzt 2014 unter Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia. Seine Nachfolgerin Vestager rollte den Fall neu auf.
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