Facebook informiert über Änderungen in seinem News Feed. Im Ranking stellt es Freunde und Familie nun höher als Prominente, Marken oder auch Verlage, denen der Anwender folgt: Ihre Beiträge erscheinen an oberster Stelle.
Diese Prioritäten beeinflussen nicht nur das Ranking, Facebook hat sie jetzt auch auf einer Seite zu den „News Feed Values“ festgeschrieben – also in einer Art Wertekodex. Dort heißt es, der 2006 eingeführte News Feed solle eine „Plattform für alle Ideen“ sein: „Wir bevorzugen keine bestimmten Quellen – oder Ideen. Unser Ziel ist es, die Arten von Geschichten zu liefern, die eine Person unserem Feedback zufolge am meisten zu sehen wünscht.“ Das bezieht sich nicht zuletzt auf Berichte über von Facebook zurückgestufte Nachrichten zu konservativer US-Politik – wenn auch nicht im New Feed, sondern in den Trendthemen.
Die erhoffte Vielzahl der Perspektiven werde nur dadurch eingeschränkt, dass sich jeder User zu jeder Zeit sicher fühlen müsse. Hassreden, Angriffe und verletzendes Verhalten würden entsprechend den Community-Richtlinien nicht toleriert, fährt Mosseri fort. Hier schließt Facebook an die jüngste Debatte um Sperren von Hassreden an.
Zwei weitere Punkte sind größtmögliche Authentizität, die von den Nutzern geschätzt werde, und absolute Kontrolle durch den Nutzer selbst. Letztere sollen Funktionen wie Entfolgen, zum Priorisieren oder Blocken bestimmter Inhalte gewährleisten.
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Verlage seien im News Feed schon bei einem Update 2015 zurückgestuft worden, kommentiert dazu The Verge. Problematisch sei daran nicht die Bevorzugung von Empfehlungen durch Freunde, sondern dass Facebook auch diktiere, welche Inhalte Verlage auf Facebook einstellen sollten, etwa indem es Videos höher einstufe als reinen Text oder Fotos.
Ende Mai hatten Facebook, Google, Microsoft und Twitter EU-Vorgaben zu Online-Hetze akzeptiert. Sie werden einen offiziellen „Verhaltenskodex“ einhalten und Beschwerden etwa binnen 24 Stunden prüfen. Das hatten sie zwar ohnehin schon mehrfach angekündigt, die Politik bemängelte jedoch die Umsetzung. Die Kooperation unter dem Dach der EU soll offenbar für ein reibungsärmere Realisierung sorgen.
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