Hewlett Packard Enterprise hat sich im Rechtstreit um den Support für Server mit Intels Itanium-Prozessoren gegen Oracle vorläufig durchgesetzt. Eine Jury sprach dem Unternehmen die geforderte Entschädigung in Höhe von 3 Milliarden Dollar zu, wie Bloomberg berichtet. Nach Ansicht der Geschworenen ist Oracle einer gerichtlichen Anordnung aus dem Jahr 2012 nicht nachgekommen.
Eigentlich hatte Oracle 2011 angekündigt, die Entwicklung neuer Software-Versionen für Itanium-Prozessoren einzustellen, weil Intel selbst nicht mehr hinter der Architektur stehe. HPE warf Oracle daraufhin vor, es wolle sich bewusst gegenüber dem Wettbewerb seitens HPE abschotten und dessen Kunden schaden. Es unterstellte Oracle zudem, die Itanium-Unterstützung aufgrund der Übernahme von Sun Microsystems und dessen Servergeschäft eingestellt zu haben.
Oracles Beschwerde gegen dieses Urteil lehnte ein Berufungsgericht Anfang 2013 ab. Kurz darauf nannte ein von HPE beauftragter Wirtschaftsexperte erstmals Zahlen zu einer möglichen Entschädigung: Bis zum Jahr 2020 sollte sich der Schaden auf bis zu 4,2 Milliarden Dollar belaufen. Anfang Juni 2016 reduzierte HPE die Zahl schließlich auf 3 Milliarden Dollar.
Sie beinhaltet Umsätze in Höhe von 1,7 Milliarden Dollar, die HPE in dem Zeitraum zwischen Oracles Ankündigung, den Support einzustellen, und der Kehrtwende im September 2012 entgangen sein sollen. Weitere 1,3 Milliarden Dollar will HPE haben, weil Oracles Entscheidung dem Ruf der Itanium-Plattform und damit auch den Verkäufen nach September 2012 geschadet haben soll.
Oracle will Bloomberg zufolge auch dieses Urteil nicht kampflos hinnehmen. „Vor fünf Jahren hat Oracle eine Ankündigung zur Softwareentwicklung gemacht, die sehr genau die Zukunft der Itanium-Prozessoren widerspiegelte. Zwei Prozesse haben nun klar gezeigt, dass sich der Itanium-Chip dem Ende seiner Lebenszeit näherte. HPE wusste das und hat diese Tatsache aktiv seinen Kunden verheimlicht“, sagte Dorian Daley, Chefanwalt von Oracle.
Oracle gehe weiterhin davon aus, dass es sich nicht vertraglich verpflichtet habe, seine Software für die Itanium-Plattform anzubieten. Seit dem ersten Urteil liefere Oracle seine neueste Software auch für Itanium-Systeme aus, obwohl HPE und Intel die Entwicklung schon vor Jahren eingestellt hätten. Zudem sei nun klar, dass die vertraglichen Pflichten für beide Seiten gälten – HPE habe jedoch seine eigenen Verpflichtungen nicht erfüllt.
[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]
Tipp: Was haben Sie über Datenbanken gespeichert? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…
Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…
Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.
2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…
Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…
NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.