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Facebook stellt Paper-App für iOS ein

Facebook hat angekündigt, seinen Newsreader Paper einzustellen, wie The Verge berichtet. Schon heute verschwindet er aus Apples App Store. Ab 30. Juli wird er nicht mehr funktionieren. Inhalte ließen sich damit attraktiv zu Bereichen wie Politik, Technik, Wirtschaft oder vergleichbaren Themen zusammenfassen.

Facebook hatte Paper im Januar 2014 für iOS eingeführt. Es bestand aus Nachrichten und Berichten, in die der Newsfeed des Nutzers, aber auch redaktionelle Veröffentlichungen aus Verlagen zu gewünschten Themenbereichen einflossen. Per Wischbewegung konnte man durch die Vielzahl der Angebote scrollen. Es handelte sich nicht nur um Texte mit Aufmacherfotos, sondern auch um Videos, die von selbst starteten, wenn sie gerade im Bild waren. Die Optik und vor allem das Konzept erinnerten beim Launch an Flipboard, das Facebook mutmaßlich bewusst kopierte.

Für Nutzer, die selbst Beiträge für ihre Freunde verfassen wollten, enthielt Paper eine Preview-Option. Der Anwender konnte damit vorab prüfen, wie Text und Bild in Paper wirken und ob es noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Auch dies war von Flipboard bekannt.

Die App wurde zwar zum Start allseits für ihr Design gelobt, aber nie so populär, wie das Facebook von seinen Anwendungen langfristig erwartet. So findet sich Paper nicht unter den 1500 beliebtesten Apps der letzten 18 Monate, die App Annie vorlegt.

Ideen aus Paper haben Facebook zufolge ihren Weg in andere Produkte gefunden, darunter Instant Articles, also das im vergangenen Jahr eingeführte Format für schnell ladende Webseiten. Facebook übernahm dafür speziell die randabfallenden Bilder und die von Verlagen anpassbaren Designs aus Paper. Seinen Nutzern schreibt Facebook: „Unser Ziel war es mit Paper, neue immersive und interaktive Design-Elemente für Inhalte auf Facebook auszuprobieren, und wir haben daraus gelernt, wie wichtig solche Elemente für die Nutzererfahrung sind.“

Eigenständige Apps sind ein wichtiges Element von Facebooks Strategie, wie CEO Mark Zuckerberg bereits im Januar 2014 betont hat. Immer wieder führt der Anbieter eigenständige Mobilprogramme wie Messenger, Paper oder Slingshot ein – um sie bei mittelmäßigem Erfolg wieder dicht zu machen oder andernfalls auszubauen.

Es hat auch keine Hemmungen, seine Mitglieder zur Nutzung bestimmter Apps zu zwingen. Ein bekanntes Beispiel ist die Messenger-App: Ab Sommer steht die mobile Webanwendung als Alternative nicht mehr zur Verfügung. In der Hauptanwendung wurde die Messenger-Funktion schon vor rund zwei Jahren abgeschaltet.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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